Die Stimmung im deutschen Einzelhandel hat sich im Februar den dritten Monat in Folge verschlechtert. / Photo: DPA (dpa)
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Die Stimmung im deutschen Einzelhandel hat sich im Februar den dritten Monat in Folge verschlechtert. Das Barometer für die Bewertung der aktuellen Geschäftslage fiel auf minus 18 Punkte, nach minus 15,2 Punkten im Januar, wie das Münchner Ifo-Institut am Freitag zu seiner Umfrage mitteilte.

Die Erwartungen für die kommenden sechs Monate verbesserten sich nur leicht, womit dieser Indikator mit minus 36,7 Punkten auf einem niedrigen Niveau verharrte. „Das konjunkturelle Umfeld bleibt für den Einzelhandel weiter sehr herausfordernd“, sagte Ifo-Experte Patrick Höppner. „Die Verbraucherinnen und Verbraucher halten sich beim Einkaufen zurück, das belastet die Geschäfte der Einzelhändler.“

Wegen der schwachen Nachfrage blieben bei vielen Einzelhändlern die Lagerbestände zu hoch. In den kommenden Monaten wollen insbesondere die Händler von Autos und Bekleidung seltener ihre Preise erhöhen. Bei Lebensmitteln ist dagegen weiter von steigenden Preisen auszugehen, nur die Fahrradhändler planen Preissenkungen, so die Ifo-Forscher.

Einstellungsbereitschaft ebenfalls gesunken

Für die kommenden Monate wollen zudem weniger Unternehmen neues Personal einstellen. „Neben der schwierigen Nachfragesituation verunsichern die stockenden Tarifverhandlungen viele Einzelhändler zusätzlich“, sagte Höppner. „Das könnte die Einstellungsbereitschaft weiter senken, auch wenn der Fachkräftebedarf insgesamt hoch bleibt.“

Händler mit Unterhaltungselektronik sowie mit Elektrotechnik und elektronischen Haushaltsgeräten sehen ihre Lage positiver als im Vormonat. Das Gleiche gilt für Drogeriemärkte. „Drogeriemärkten bleibt der positive Rückenwind aus dem Jahr 2023 erhalten und die Vorzeichen für 2024 stehen gut“, sagte Höppner.

„Bei Produkten, die sowohl in Drogeriemärkten als auch in Supermärkten angeboten werden, gewinnen die Drogeriemärkte scheinbar weitere Marktanteile.“ Verschlechtert hat sich die Geschäftssituation hingegen bei Möbelhäusern, Baumärkten und bei Fahrradhändlern.

Reuters