Europol und andere europäische Behörden haben eine gemeinsamen Operation gestartet, um Gelder aus dem Corona-Aufbaupaket der EU vor Betrug zu schützen. Zusammen mit 19 Mitgliedstaaten sollen sie sicherstellen, dass die Gelder wie vereinbart ausgegeben werden, wie das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) am Freitag mitteilte. Die Operation mit dem Codenamen „Sentinel“ solle Ermittlungen gegen Betrug und gegen die kriminelle Infiltrierung des Programms koordinieren und unterstützen.
Konkret geht es um die Hilfen aus der sogenannten Aufbau- und Resilienzfazilität (RRF). Um Geld aus dem Topf zu bekommen, mussten Mitgliedstaaten detaillierte Reform- und Ausgabenpläne vorlegen, die von der EU-Kommission und den Mitgliedstaaten gebilligt wurden. Eine Sprecherin der Kommission sagte am Freitag, dass bislang 19 Pläne angenommen und erste Gelder bereits an 17 Länder ausgezahlt worden seien. Deutschland kann nach derzeitigem Stand 25,6 Milliarden Euro an Zuschüssen aus dem Programm erwarten und hat erste Zahlungen im August erhalten.
Insgesamt sieht das Corona-Aufbauprogramm der EU Hilfen in Höhe von 800 Milliarden Euro vor. Das Geld soll helfen, die durch die Pandemie entstandenen wirtschaftlichen Schäden zu bewältigen. Finanziert wird es über Schulden. Sie sollen bis 2058 gemeinsam getilgt werden.
15 Okt. 2021

EU startet Operation gegen Missbrauch von Corona-Hilfen
Um Gelder aus dem Corona-Aufbaupaket der EU vor Betrug zu schützen, hat Europol mit weiteren Behörden die Operation „Sentinel“ gestartet. An 17 Länder seien bislang die ersten Gelder ausgezahlt worden, wie eine Sprecherin der EU-Kommission mitteilte.
DPA
Ähnliche Nachrichten

Lufthansa erhält 1,4 Milliarden Euro Staatshilfe aus der Schweiz
Als Folge der Corona-Krise erhält der Lufthansa-Konzern in der Schweiz Staatshilfen. Bis die Darlehen getilgt sind, bleiben die Auszahlung von Dividenden oder konzerninterne Transfers verboten. Das Schweizer Parlament muss dem Deal noch zustimmen.
Selbe Kategorie

Verband: Pkw-Neuzulassungen in der EU drastisch zurückgegangen
Die Automobilbranche in der Europäischen Union leidet weiter unter den Auswirkungen der Lieferkettenprobleme. Im April sank die Zahl der Neuzulassungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um etwa 20 Prozent. Am stärksten betroffen war Italien.

Inflation in Russland auf höchstem Stand seit zwei Jahrzehnten
Die Inflation in Russland hat mit 17,8 Prozent einen neuen Höchststand verzeichnet. Vor allem bei Lebensmitteln ist die Inflation zu spüren. Der Ukraine-Krieg, die Corona-Pandemie und die Sanktionen des Westens sind wesentliche Faktoren.

EZB-Präsidentin Lagarde kündigt mögliche Leitzinserhöhung für den Sommer an
Seit dem März 2016 befinden sich die Leitzinsen im Euroraum auf dem historischen Tiefststand. Das soll sich laut Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank, bald ändern. Sie sprach von „wenigen Wochen" bis zu einer Leitzinserhöhung.
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt

Rekordzahl: Weltweit über 45 Millionen Binnenflüchtlinge
Eine Rekordzahl von Menschen ist wegen Konflikten und Katastrophen auf der Flucht im eigenen Land. Das Schicksal derer, die vertrieben aber nicht über Grenzen geflüchtet sind, werde international zu wenig beachtet, erklärt eine Hilfsorganisation.