TOGG: Türkisches E-Auto mit Batteriezellen aus Bitterfeld (AA)
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Der türkische Automobilhersteller TOGG will bei dem heimischen E-Auto Batterien vom chinesischen Hersteller Farasis einbauen. Bei der Auftragsvergabe habe sich Farasis gegen mehr als 30 Mitbewerber aus der ganzen Welt durchgesetzt, sagte TOGG-Chef Gürcan Karakaş in einer Mitteilung. Neben der Lieferung der Batteriezellen soll Farasis auch in die Entwicklung der Batteriemodule eingebunden werden.

Demnach soll Farasis Lithium-Ionen-Batterien für das erste türkische E-Auto liefern, das TOGG derzeit entwickelt. Die Zellen sollen aus dem Farasis-Werk in Bitterfeld in Sachsen-Anhalt kommen.

TOGG und Farasis haben dafür die Gründung eines Joint Ventures vereinbart. Details dazu wollen die beiden Unternehmen bis zum Ende des Jahres klären, Anfang 2021 soll das gemeinsame Unternehmen dann in der Türkei loslegen.

Mit TOGG sichert sich Farasis den nächsten Großabnehmer für die Batteriezellen aus Bitterfeld. Das Werk in Sachsen-Anhalts ehemaligem „Solar Valley“ soll auch klimaneutrale Zellen für die nächste Elektroauto-Generation EQ von Mercedes-Benz liefern, im Juli stieg Daimler bei Farasis ein. Für sein Werk in Sachsen-Anhalt, das 2022 eröffnen soll, investiert Farasis nach eigenen Angaben rund 600 Millionen Euro und will 600 Jobs schaffen. Der Standort soll neuer Europa-Sitz des Konzerns werden. Farasis wurde 2002 im US-amerikanischen Kalifornien gegründet und sitzt inzwischen im chinesischen Ganzhou.

TOGG gilt als türkisches Prestigeprojekt. Das Joint Venture aus fünf türkischen Firmen war 2018 gegründet worden, um die Türkei unabhängiger von ausländischen Autobauern zu machen. Bis zu 175.000 E-Autos soll das Unternehmen jährlich produzieren.

TRT Deutsch und Agenturen