06.07.2019, Bayern, Passau: Die Spieler von Türkgücü München klatschen mit den Fans ab. (dpa)
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Der Zank um den bayerischen DFB-Pokal-Starter dürfte über den ersten Gerichtstermin zum Wochenstart hinausgehen. In der Justiz-Causa kündigte der Boss von Türkgücü München nämlich bereits an, bei einer Niederlage die nächste Instanz anzurufen. Am Montag verhandelt das Landgericht München I in einer mündlichen Sitzung über den Widerspruch des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) gegen eine von Türkgücü erwirkte Einstweilige Verfügung. Diese hatte zur Aussetzung der Erstrundenpartie zwischen dem Regionalligisten FC Schweinfurt 05 und dem Bundesligisten FC Schalke 04 geführt.
Sollte das Gericht dem BFV Recht geben, will Türkgücüs Präsident Hasan Kivran vor das Oberlandesgericht ziehen, wie die „Süddeutsche Zeitung“ am Wochenende berichtete. „Uns geht's nicht ums Geld. Mittlerweile hat sich das Ganze so verhärtet, es geht im Grunde ums Prinzip“, wird Kivran in dem Artikel zitiert.
Türkgücü pocht auf das Startrecht gegen Schalke. Der DFB-Pokal ist finanziell und für das Image lukrativ. Kivran glaubt, dass auch der BFV bei einem Misserfolg das Oberlandesgericht anrufen werde.
Die auf Kartellrecht spezialisierte 37. Zivilkammer des Münchner Landgerichtes hatte vor zwei Wochen nach einer kurzfristigen Klage von Türkgücü entschieden, dass der Drittliga-Aufsteiger anstelle der vom BFV gemeldeten Schweinfurter gegen Schalke antreten soll. Der bayerische Verband will nun vor Gericht erreichen, dass es bei der ursprünglich getroffenen Regelung für den DFB-Pokal bleibt.
Dieser während der Corona-Unterbrechung gefällte Kompromiss besagte, dass Türkgücü als Regionalliga-Spitzenreiter in die 3. Liga aufsteigt, die zu dem Zeitpunkt zweitplatzierten Schweinfurter aber dafür im Pokal antreten dürfen. Kivran selbst sagte, er habe mit einer Zustimmung zum Deal geliebäugelt. Die Meinung habe er geändert, weil Schweinfurt die Drittliga-Lizenz von Türkgücü öffentlich anzweifelte. Schweinfurt widerspricht dieser Darstellung.
BFV-Präsident Rainer Koch hofft auf eine „zeitnahe“ Entscheidung der Gerichte. „Dass wir nicht gänzlich ohne bayerischen Teilnehmer dastehen. Nicht, dass Schalke 04 kampflos in die zweite Runde einzieht“, sagte der 61-Jährige. Die zweite Runde des DFB-Pokals ist allerdings erst für den 22./23. Dezember angesetzt.

dpa