Die ehemaligen Nationalspieler Mesut Özil und Jérôme Boateng (dpa)
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Der ehemalige Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus hat sich nach der 0:6-Niederlage der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Spanien für eine Rückkehr von Mats Hummels, Thomas Müller und Jérôme Boateng stark gemacht. Alle drei Spieler waren von Bundestrainer Joachim Löw ausgemustert worden.

Ex-Weltmeister und ehemaliger Nationalspieler Mesut Özil will zumindest seinen Kumpel Boateng wieder im Nationaltrikot sehen.

„So ein Gesamt-Versagen habe ich noch nie gesehen! Es wird weiter die Diskussion um Hummels und Boateng geben. Man braucht diese Führungsspieler nach so einer Niederlage! In Sachen Teamführung wird Müller genannt werden“, kommentierte Matthäus (59) das Spiel bei „Bild“ am Mittwoch, fügte aber gleich hinzu: „Ich glaube nicht, dass Jogi Löw von seiner Meinung bei den dreien abweicht.“ Der Bundestrainer hatte zuletzt immer wieder deutlich gemacht, dass die Rückkehr der drei Ex-Weltmeister derzeit kein Thema sei.

Nach dem sechsten Tor der Spanier drückte Matthäus – der deutsche Rekordnationalspieler mit 150 Länderspieleinsätzen – seine Fassungslosigkeit mit den Worten aus: „Eine Fehleranalyse muss Löw gar nicht machen. Die Videositzung würde acht Stunden dauern!“

Özil setzte sich für die Rückkehr von Bayern-Verteidiger Boateng in die Auswahl ein. „Time to take @JeromeBoateng back“ („Zeit für die Rückkehr von Boateng“) twitterte der beim FC Arsenal unter Vertrag stehende 32-Jährige nach der miserablen Abwehrleistung der Deutschen in Sevilla.

Bei Arsenal hat Trainer Mikel Arteta Özil weder für die Premier League noch für die Europa League gemeldet. Medien spekulieren, ob das mit Özils Kritik an den Menschenrechtsverletzungen gegen die Uiguren in China zusammenhängt. Der chinesische Markt ist sehr wichtig für die Premier League und Arsenal.

Aus der Nationalmannschaft war der türkischstämmige Mittelfeldspieler nach dem WM-Vorrunden-Aus 2018 wegen der Debatte um Fotos mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan zurückgetreten. Boateng war im Gegensatz zu Hummels und Müller einer der wenigen damaligen Nationalspieler gewesen, die ihm im Konflikt zur Seite standen.

dpa