Türkiye hat den versuchten Stopp des „Pile-Yiğitler-Straßenbauprojekt“ in Nordzypern durch UN-Friedenstruppen scharf kritisiert.  / Photo: FOREIGN MINISTRY OF TURKISH REPUBLIC OF NORTHERN CYPRUS (TRNC) / HANDOUT (FOREIGN MINISTRY OF TURKISH REPUBLIC OF NORTHERN CYPRUS (TRNC) / HANDOUT)
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Türkiye hat den versuchten Stopp des „Pile-Yiğitler-Straßenbauprojekts“ auf Nordzypern durch UN-Friedenstruppen scharf verurteilt. Die Intervention der UN-Friedenstruppe auf Zypern (UNFICYP) sei „inakzeptabel“, so das Außenministerium in einer Erklärung. Die UN habe damit die Souveränität und territoriale Integrität der Türkischen Republik Nordzypern (TRNZ) verletzt.

Das Straßenbauprojekt wird von der UNFICYP und der zyperngriechischen Regierung abgelehnt. Am Freitag hatten UN-Truppen die Straße bei Pile (Pyla) mit Autos und Betonblöcken blockiert, um das Bauprojekt zu verhindern. Sicherheitskräfte der Türkischen Republik Nordzypern (TRNZ) räumten die Hindernisse weg, wie auf Aufnahmen zu sehen ist. Die Straße soll den Bewohnern des Dorfes Pile einen direkten Zugang zu ihrer Heimat ermöglichen.

Ankara unterstütze die Erklärung des Außenministeriums der TRNZ und die „berechtigte Reaktion“ der Behörden vor Ort, hieß es weiter. Die Haltung der UN-Truppen auf der Insel entspreche nicht der unparteiischen Haltung, die man von der Friedenstruppe erwarte. Sie habe zur Eskalation der Spannungen beigetragen, sich aber als Opfer dargestellt, so das Ministerium.

Türkiye fordert unparteiische Haltung

Die UN habe jahrelang die Augen vor den Taten der zyperngriechischen Verwaltung in der Pufferzone verschlossen, hieß es weiter. Damit werde versucht, die Insel vor vollendete Tatsachen zu stellen. Zugleich würden die Zyperntürken daran gehindert, ihren humanitären Bedürfnisse nachzukommen, so die Erklärung des Außenamtes.

Die UN-Friedenstruppe sei in der Pflicht, vertrauensschaffende Maßnahmen in die Wege zu leiten. Als Garantiestaat fordere Türkiye, die fast 60 Jahre andauernde UN-Mission nicht unnötig zu gefährden, heißt es in der Erklärung.

Insel seit 1974 geteilt

Zypern ist seit der türkischen „Friedensoperation“ 1974 geteilt. Türkiye intervenierte auf der Insel, nachdem die Militärjunta in Griechenland dort einen Putschversuch gestartet hatte. Dieser sollte die Insel mit dem griechischen Festland vereinen und bedrohte zugleich die türkische Minderheit.

Die Türkische Republik Nordzypern wurde 1983 ausgerufen, wird aber bisher nur von Türkiye anerkannt. Die Zyperngriechen im Süden lehnen eine Wiedervereinigung mit den Zyperntürken im Norden ab. Sie beanspruchen die politische Hoheit über die Insel.

TRT Deutsch