Aus dem überfüllten Haftlager Al-Hol im Nordosten Syriens sollen 25.000 Gefangene entlassen werden. Darunter seien auch Angehörige der Terrormiliz Daesh, teilte die Terrormiliz PYD/YPG am Montag mit. Inhaftierte Daesh-Anhänger hingegen würden nicht freikommen. „In Al-Hol gibt es syrische Verwandte von Kämpfern des Daesh, auch sie werden freigelassen“, sagte Riyad Derar, Funktionär des SDC (Demokratischer Rat Syriens). Wer im Besitz der syrischen Staatsbürgerschaft sei, dürfe das Lager verlassen. Ausländer müssten bleiben. Ab wann die Insassen das Lager verlassen dürfen, sagte er nicht. Der SDC ist eine von der terroristischen PYD/YPG getragene Dachorganisation. Die PYD/YPG selbst ist der syrische Ableger der verbotenen Terrororganisation PKK. Die YPG-Terrormiliz konnte in den vergangenen Jahren mit Unterstützung der internationalen Militärkoalition vom Daesh kontrollierte Gebiete in Syrien wieder einnehmen. Terrormiliz PYD/YPG hat Probleme, das überfüllte Lager zu betreiben

Im Al-Hol-Lager leben derzeit 64.377 Menschen, darunter 24.300 Syrer, die entweder gefangen genommen oder durch den anhaltenden Konflikt in der Region vertrieben wurden, wie das UN-Büro für humanitäre Hilfe (Ocha) mitteilte. Schwindende Ressourcen erschwerten der Terrormiliz PYD/YPG zuletzt den Betrieb des Lagers. Viele der Insassen leben nach Angaben von Hilfsorganisationen unter verheerenden Bedingungen, unter anderem herrscht Wassermangel. Die Corona-Pandemie habe die Situation in den vergangenen Monaten zusätzlich erschwert. Laut einem Ocha-Report vom Juli kamen seit Juni 2019 mehr als 4300 Syrer frei. Die PYD/YPG-Miliz hatte im Gegenzug die Zusage von Sicherheitsgarantien der Angehörigen verlangt.

Die PKK hat in ihrer fast 40-jährigen Terrorkampagne gegen die Türkei den Tod von 40.000 Menschen zu verantworten - darunter auch Frauen und Kinder. Sie wird von der Türkei, den USA und der EU als Terrororganisation gelistet. Die PYD und YPG sind Ableger der PKK in Syrien.