07.03.2021, Irak, Erbil: Eine junge Frau überreicht Papst Franziskus (l) bei seiner Ankunft am internationalen Flughafen einen Blumenstrauß. Nechirvan Barzani (M), Präsident der kurdischen Autonomieregierung, steht daneben. (dpa)
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Das türkische Außenministerium hat die kurdische Autonomieregierung (KRG) im Nordirak kritisiert. Hintergrund ist eine fragwürdige Briefmarke, die anlässlich des Besuchs des geistlichen Oberhaupts der Katholiken, Papst Franziskus, im Irak herausgegeben werden sollte. Diese zeige eine Karte mit mehreren Provinzen der Türkei – sehr zum Missfallen des Außenministeriums.

„Es zeigt sich, dass unter den Gedenkbriefmarken, die von der KRG anlässlich des Besuchs von Papst Franziskus im Irak gedruckt werden sollen, auch eine Briefmarke ist, die eine Landkarte mit einigen Provinzen unseres Landes zeigt“, so das türkische Ministerium in einer schriftlichen Erklärung. Die für die Gedenkmarke verwendete Karte umfasste über zehn türkische Provinzen, darunter Hatay, Ağrı, Kahramanmaraş, Gaziantep, Mardin und Van.

„Einige anmaßende KRG-Führer versuchen, diesen Besuch zu nutzen, um ihre kruden Träume für die territoriale Integrität der Nachbarländer des Iraks zu offenbaren“, geht aus dem Schreiben weiter hervor.

Wie solche „heimtückischen“ Ambitionen in Frustration enden können, sollte den KRG-Behörden am besten in Erinnerung bleiben, merkte das Ministerium an. Das türkische Außenamt bezog sich dabei auf das gescheiterte Unabhängigkeitsreferendum der nordirakischen Verwaltung im Jahr 2017.

Die Türkei erwarte, dass die KRG-Behörden so bald wie möglich eine klare Erklärung zur sofortigen Korrektur dieses „schweren Fehlers“ abgeben.

Die kurdische Regionalregierung im Nordirak erklärte wiederum am Mittwoch, sie hätte den Druck der umstrittenen Briefmarkenmuster nicht erlaubt. KRG-Sprecher Jotyar Adel sagte gegenüber Journalisten, dass Künstler Briefmarken-Muster eingereicht hätten, die für den Besuch von Papst Franziskus im Irak Anfang dieses Monats gedruckt werden sollten. Keines der Modelle sei genehmigt worden. Es werde dafür gesorgt, dass „das Design, das für den Druck genehmigt werden wird, in Übereinstimmung mit der Verfassung und dem Gesetz sein wird“, so Adel.

dpa