Im Zusammenhang mit Nord Stream 2 sind die Pipeline-Gegner im US-Kongress vorerst gescheitert. (Others)
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Gegner der deutsch-russischen Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 sind im US-Kongress mit einem Vorstoß für schärfere Sanktionsgesetze vorerst gescheitert. Ihnen gelang es nicht, eine entsprechende Gesetzesänderung in das Gesetzespaket zum Verteidigungshaushalt (NDAA) aufnehmen zu lassen. Nach dem Repräsentantenhaus verabschiedete am Mittwoch auch der Senat das NDAA ohne den entsprechenden Zusatz zu Nord Stream 2. Mit der Änderung sollte US-Präsident Joe Biden die Möglichkeit genommen werden, aus Gründen der nationalen Sicherheit eigenmächtig Ausnahmen von US-Sanktionen wegen Nord Stream 2 zu verfügen.

Republikaner sehen in Nord Stream 2 Bedrohung für Ukraine Nord Stream 2 soll unter Umgehung der Ukraine Gas von Russland nach Deutschland bringen. Die Leitung ist fertiggestellt, aber noch nicht in Betrieb. Auch Biden ist gegen Nord Stream 2. Dennoch hatte der Demokrat im Mai Ausnahmegenehmigungen („Presidential Waiver“) verfügt, mit denen die Nord Stream 2 AG mit Sitz in der Schweiz und ihr deutscher Geschäftsführer von US-Sanktionen verschont blieben. Dieser Verzicht erfolgte ausdrücklich auch aus Rücksicht auf den Verbündeten Deutschland. Um den Streit mit den USA über die Pipeline zu entschärfen, hatte Deutschland im Juli in einer gemeinsamen Erklärung eine stärkere Unterstützung der Ukraine zugesagt.

Angesichts einer befürchteten russischen Invasion in der Ukraine ist allerdings auch die neue Bundesregierung wegen Nord Stream 2 bereits unter Druck aus den USA geraten.

Weißes Haus will Beziehungen zu Deutschland nicht belasten

Besonders Republikaner im US-Senat bemühen sich, die Inbetriebnahme der Pipeline noch zu verhindern. „Ich werde weiter daran arbeiten, NS2 und die Bedrohung, die es für die ukrainische und transatlantische Sicherheit darstellt, zu stoppen“, erklärte der ranghöchste republikanische Senator im Auswärtigen Ausschuss, Jim Risch, nach der Abstimmung am Mittwoch. Hätten sich die Gegner mit ihren jüngsten Sanktionsplänen durchgesetzt, hätte das auch die deutsch-amerikanischen Beziehungen belastet. Das Weiße Haus hatte sich dafür eingesetzt, dass die Verschärfung der Sanktionsgesetze nicht in das NDAA aufgenommen wird. Die US-Nachrichtenseite „Axios“ hatte Ende vergangenen Monats unter Berufung auf vertrauliche Dokumente der deutschen Botschaft in Washington berichtet, die Bundesregierung habe den Kongress vor Sanktionen im Zusammenhang mit Nord Stream 2 gewarnt - diese würden einen „Sieg für den russischen Präsidenten Wladimir Putin“ darstellen.

dpa