London, Großbritannien, 09.01.2025: Der britische Außenminister David Lammy hält eine Rede. / Photo: dpa (Others)
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Nach dem Vorstoß von US-Präsident Donald Trump zum Gazastreifen hat der britische Außenminister David Lammy das Recht der Palästinenser auf ihre Heimat betont. „Die Palästinenser müssen in ihrer Heimat im Gazastreifen und im Westjordanland leben und gedeihen können“, sagte Lammy am Mittwoch vor Journalisten bei einem Besuch in Kiew. Zuvor hatte Trump gesagt, dass er den Gazastreifen „langfristig in Besitz nehmen“ und die dort lebenden Palästinenser zwangsweise umsiedeln wolle.

Lammy sagte bei seinem Besuch in der Ukraine, Trump habe zwar Recht, der Gazastreifen liege in Schutt und Asche. Aber es sei die Aufgabe der Staatengemeinschaft, den Palästinensern „eine Zukunft in ihrem Heimatland zu garantieren“, erklärte Lammy. Die britische Regierung habe sich immer für eine Zweistaatenlösung eingesetzt. Großbritannien wird sich laut Lammy an dem Wiederaufbau des Gazastreifens beteiligen.

Der britische Premierminister Keir Starmer sagte am Mittwoch im Parlament, die Palästinenser „müssen nach Hause dürfen. Sie müssen wiederaufbauen dürfen und wir sollten ihnen bei dem Wiederaufbau auf dem Weg zu einer Zwei-Staaten-Lösung zur Seite stehen.“

Die britische Regierung werde jedoch „mit Präsident Trump und seinem Team über alle seine Vorschläge sprechen“, sagte ein Sprecher Starmers im Anschluss vor Journalisten. „Das Wichtigste an der Waffenruhe ist natürlich, dass sie eingehalten wird“, fügte er hinzu.

Der Sprecher verwies auf die verschiedenen Phasen der seit dem 19. Januar geltenden Waffenruhe für den Gazastreifen. Die festgehaltenen Israelis müssten übergeben werden und die „dringend benötigte“ Hilfe für den Gazastreifen müsse das Palästinensergebiet schnell und in der erforderlichen Menge erreichen.

Trump hatte am Dienstag nach einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Washington gesagt, der vom Gaza-Krieg stark zerstörte Küstenstreifen am Mittelmeer solle in den „Besitz“ der USA übergehen. Unter deren Führung könne er eine „Riviera des Nahen Ostens“ werden. Zudem will der US-Präsident eine dauerhafte Umsiedlung der rund zwei Millionen palästinensischen Einwohner bewirken. Für seinen Vorschlag wurde Trump international teils heftig kritisiert.

TRT Deutsch und Agenturen