Archivbild. PKK/YPG-Terroristinnen in Syrien. / Photo: AA (AA)
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In der ostsyrischen Provinz Deir ez-Zor sind die Spannungen zwischen der Terrorgruppe PKK/YPG/SDF und arabischen Stämmen zu einem bewaffneten Konflikt eskaliert. Quellen aus Sicherheitskreisen sehen als Hauptgrund für den Konflikt das Vorgehen der Terrormiliz PKK/YPG/SDF gegen die örtliche Bevölkerung. Praktiken von „Gewalt und Unterdrückung“ hätten zu einer hohen Zahl von Opfern beigetragen, sagt ein anonymer Sprecher im Gespräch mit TRT. „Bei den Konfrontationen gab es zahlreiche Tote und Verletzte auf beiden Seiten.“

Die schützende Hand der USA über den syrischen Ablegern der PKK habe die Terroristen zu solch einem Vorgehen weiter ermutigt, erklärt die anonyme Quelle. Das habe wiederum zu „erheblichen Gegenreaktionen“ bei den arabischen Stämmen geführt.

„Die Gewalt der SDF gegen die lokale Bevölkerung im Osten des Euphrat hat ein besorgniserregendes Ausmaß erreicht“, so die Quelle weiter. Bei dem PKK-Ableger SDF handele es sich um eine weitere Terrorgruppe, die unter dem Vorwand des Anti-Daesh-Kampfes von den USA unterstützt werde.

Was war geschehen?

Am Freitag hatten bewaffnete arabische Stämme in Dscharablus lokalen Quellen zufolge eine Operation zur vollständigen Befreiung der Region von der PKK/YPG/SDF eingeleitet. Der Großteil der Region steht unter der Kontrolle syrischer Oppositioneller, nur kleine Teile des Gebiets werden von PKK/YPG/SDF-Terroristen besetzt. Viele davon wurden nach schweren Gefechten vertrieben.

Daraufhin verübte die Terrororganisation Berichten zufolge einen Angriff auf ein Dorf in der Region um Dscharablus. Dabei wurden laut lokalen Informationen sechs Menschen getötet – darunter fünf Kinder. Mindestens acht Menschen wurden verletzt. Danach sollen einige arabische Stämme erneut mit schweren Waffen gegen die Stellungen der PKK/YPG/SDF vorgegangen sein. Seitdem verschärft sich der bewaffnete Konflikt in der Provinz Deir ez-Zor und es herrscht eine Gewaltspirale.

2. September 2023, Deir ez-Zor, Syrien: Gefechte zwischen arabischen Stämmen und PKK/YPG/SDF-Terroristen. (AA)

Zivilisten im Visier

Quellen aus Sicherheitskreisen berichten weiter von Dimensionen der Gewalt gegen Zivilisten. „Die in UN-Berichten dokumentierten Verbrechen der PYD/YPG/SDF wie Zwangsrekrutierung von Minderjährigen, willkürliche Verhaftungen und Vertreibung von Zivilisten haben ein inakzeptables Ausmaß erreicht.“

Darüber hinaus beklage die lokale Bevölkerung eine systematische Ausbeutung, heißt es weiter. „Die anhaltenden Versuche der Terrorgruppe, die natürlichen Ressourcen Syriens und seine Bevölkerung zu kontrollieren, sind nicht hinnehmbar“. Der Slogan von der „Bruderschaft der Völker“ sei in diesem Zusammenhang nur eine Täuschung und ein Versuch, die Gewalt gegen die Zivilbevölkerung zu kaschieren.

Ankara äußert Besorgnis

Ankara hat bereits seine „Besorgnis“ über die aktuellen Vorfälle im Osten Syriens ausgedrückt. „Die jüngste Entwicklung ist eine neue Manifestation der Versuche der PKK, die Syrer zu kontrollieren, indem sie Gewalt und Druck auf sie ausübt und ihre grundlegenden Menschenrechte verletzt“, so das türkische Außenministerium in einer Erklärung vom Freitag. Das „wahre Gesicht der PKK“ müsse auch von den Anhängern der Gruppe erkannt werden.

Die Terrororganisation PKK verübt seit über 40 Jahren Anschläge in Türkiye. Sie wird dort für den Tod von mehr als 40.000 Menschen verantwortlich gemacht. Die YPG gilt als syrischer Ableger der PKK. Die SDF wurde 2015 während des syrischen Bürgerkrieges ins Leben gerufen und setzt sich größtenteils aus PKK/YPG-Terroristen zusammen.

TRT Deutsch