Nahost-Konflikt: Israel schließt erneut Gaza-Fischereizone – Palästinensische Autonomiegebiete, Gaza: Fischerboote treiben im Seehafen von Gaza-Stadt. (dpa)
Folgen

Nach den Angriffen in Ostjerusalem durch israelische Polizisten auf palästinensische Demonstranten hat das Land die Fischereizone vor dem Gazastreifen erneut geschlossen. Die Entscheidung gelte ab sofort und bis auf weiteres, teilte die zuständige israelische Cogat-Behörde am Sonntagabend mit.

„Die Entscheidung wurde nach Raketenangriffen und dem fortwährenden Schicken von Brandballons aus dem Gazastreifen nach Israel getroffen“, hieß es von israelischer Seite. Man mache die in dem Küstenstreifen herrschende Hamas für die Vorfälle in den Palästinensergebieten verantwortlich. Im vergangenen Monat war die Fischereizone im Mittelmeer nach Raketenangriffen bereits für mehrere Tage geschlossen worden. Nach einer Beruhigung war sie dann Ende April wieder auf 15 Seemeilen (rund 28 Kilometer) festgelegt worden. Im August 2020 hatte die im Gazastreifen herrschende Hamas nach Vermittlung Katars eine Waffenruhe mit Israel verkündet. Israel hatte 2007 eine Blockade des Gazastreifens verschärft, die inzwischen von Ägypten mitgetragen wird. Die Fischerei im Gazastreifen gilt als wichtige Nahrungsquelle und wirtschaftlicher Wachstumsmotor für die Bevölkerung. In dem Küstengebiet leben etwa zwei Millionen Menschen unter sehr schlechten Bedingungen.

Die jüngsten Proteste in Ostjerusalem hatten ihren Ausgang im Viertel Scheich Dscharrah genommen, weil rund 30 Palästinenser mit der Zwangsräumung ihrer Wohnungen rechnen müssen, die von jüdischen Israelis besetzt werden. Am Wochenende war es infolge der drohenden Zwangsräumungen zu massiven Protesten von Palästinensern gekommen.

Die israelische Polizei reagierte mit mehreren brutalen Einsätzen. Auf dem Gelände der Al-Aqsa-Moschee setzten die Sicherheitskräfte Blendgranaten, Gummigeschosse und Tränengas gegen betende Palästinenser im Fastenmonat Ramadan ein. Bei den schwersten brutalen Angriffen der israelischen Polizei seit Jahren wurden mehr als 300 Menschen verletzt.


TRT Deutsch und Agenturen