Der Kreml lehnt die Ernennung von Christian Schmidt zum Hohen Repräsentanten der Internationalen Gemeinschaft „kategorisch“ ab. Schmidt hatte sich 2012 unter anderem mit öffentlicher Kritik am Vorgehen der russischen Justiz gegen die Band „Pussy Riot“ zu Wort gemeldet. (Archivbild: Christian Schmidt (CSU)) (dpa)
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Russland hat sich „kategorisch“ gegen die Ernennung des ehemaligen deutschen Bundeslandwirtschaftsministers Christian Schmidt (CSU) zum Hohen Repräsentanten der internationalen Gemeinschaft für Bosnien und Herzegowina ausgesprochen. Die Ernennung müsse „vom Sicherheitsrat durch eine Resolution gebilligt werden“, sagte der russische Botschafter bei der UNO, Wassili Nebensia, am Dienstag. Schmidt soll am 1. August die Nachfolge des österreichischen Diplomaten Valentin Inzko antreten. Nebensia bekräftigte Russlands Unterstützung für den Friedensvertrag von Dayton, der Name von Schmidt sei aber „aus dem Nichts aufgetaucht“. Der US-Botschafter bei der UNO, Richard Mills, bezeichnete die Ernennung von Schmidt, der von 2014 bis 2018 Bundeslandwirtschaftsminister war, als „abgeschlossene Angelegenheit“. Die UNO habe zudem mit dem Ernennungsprozess nichts zu tun. Moskau gehe es vielmehr darum, das Büro des Hohen Repräsentanten ganz zu schließen. Das Amt des Hohen Repräsentanten wurde mit dem Friedensvertrag von Dayton geschaffen, der 1995 den Krieg zwischen Bosnien und Herzegowina beendete. Der Gesandte mit Büro in Sarajewo soll die Umsetzung der zivilen Aspekte des Abkommens überwachen.

AFP