Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu und der ehemalige US-Außenminister Mike Pompeo / Photo: AA (AA)
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Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu hat Ex-US-Außenminister Mike Pompeo „schwerwiegende Desinformation“ in dessen neuem Buch vorgeworfen. Er bezog sich dabei unter andere auf Pompeos Behauptung, dass die türkischen Streitkräfte nicht imstande seien, die Terrororganisation Daesh zu besiegen. Türkiye sei der einzige NATO-Staat, der sich direkte Gefechte mit Daesh geliefert habe, entgegnete Çavuşoğlu bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem thailändischen Amtskollegen Don Pramudwinai am Mittwoch in Ankara. Türkiye habe in Syrien und im Irak mehr als 4500 Daesh-Terroristen neutralisiert.

Pompeos Buch mit dem Titel „Never Give an Inch: Fighting for the America I Love“ (Niemals einen Millimeter nachgeben: Der Kampf für das Amerika, das ich liebe) war am Dienstag veröffentlicht worden.

Pompeo versuche, mit fadenscheinigen Vorwürfen einem Gerichtsprozess zu entgehen, der ihm wegen Terrorunterstützung drohe, sagte Çavuşoğlu. Er erinnerte damit an die US-Waffenlieferungen für die Terrororganisation PKK/YPG im Norden Syriens. Die USA sehen in der PKK/YPG einen Verbündeten im Kampf gegen Daesh.

Außerdem warf Çavuşoğlu dem Ex-Außenminister vor, mit dem Buch eine Kampagne für dessen angestrebte Präsidentschaftskandidatur zu starten.

„Pompeo hat den Putschversuch in Türkiye unterstützt“

Çavuşoğlu warf Pompeo zudem vor, den vereitelten FETÖ-Putschversuch vom 15. Juli 2016 in Türkiye unterstützt zu haben. So habe dieser unter anderem einen eigenen Twitter-Beitrag aus jener Nacht gelöscht. Pompeos Haltung zeige sich auch in dessen Aussagen gegen den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan.

Çavuşoğlu widersprach zudem der Behauptung Pompeos, Türkiye betreibe illegale Energieexploration im Mittelmeer. Unter Pompeo sei das Gleichgewicht in der Region zugunsten der Griechen gestört worden, erklärte er weiter. Möglicherweise versuche Pompeo damit, Stimmen der griechischen US-Lobby zu gewinnen, falls er bei der nächsten Wahl kandidieren sollte.

TRT Deutsch