15.10.2023: Gebäude in Gaza liegen nach israelischen Luftangriffen in Trümmern. / Photo: AA (AA)
Folgen

Israels Militär hat den geplanten Einmarsch in den Gazastreifen einem US-Medienbericht zufolge wegen widriger Wetterbedingungen um einige Tage verschoben. Der Großangriff hätte eigentlich schon dieses Wochenende beginnen sollen, sei aber wegen des bewölkten Himmels und der deswegen erschwerten Sicht für Piloten und Drohnen vertagt worden, berichtete die „New York Times“ unter Berufung auf drei namentlich nicht genannte, ranghohe israelische Offiziere.

Israels angekündigter Großangriff mit Bodentruppen sorgt seit Tagen für Panik im Gazastreifen. Am Freitag hatte die israelische Armee mehr als eine Million Palästinenser zur Evakuierung aufgerufen.

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell kritisierte die Pläne Israels scharf. „Gerade erleben wir eine grässliche humanitäre Lage in Gaza“, betonte Borrell am Samstag am Rande eines China-Besuchs in Peking. So viele Menschen könnten sich in so kurzer Zeit nicht auf den Weg machen. Das sei unmöglich, sagte Borrell. Israel habe das Recht, sich zu verteidigen. Dieses Recht müsse jedoch im Einklang mit dem Völkerrecht ausgeübt werden.

Israel hatte die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt und zugleich massive Luftangriffe gestartet. Die israelische Regierung plant nun einen Großangriff mit Bodentruppen. Hunderttausende Palästinenser mussten bereits ihre Häuser verlassen. In dem dicht besiedelten Küstenstreifen mit rund 2,2 Millionen Bewohnern droht nun eine humanitäre Krise.

Im Netz kursieren Videos, die Angriffe auf flüchtende Zivilisten zeigen sollen. Behörden in Gaza meldeten meldete zuletzt mehr als 2300 Tote und 9000 Verletzte durch israelische Luft- und Artillerie-Angriffe. Unter den Opfern sind demnach viele Zivilisten, darunter Frauen und Kinder. Da Israel den Gazastreifen abriegelt, gibt es für die Zivilisten vor Ort kaum Fluchtmöglichkeiten.

TRT Deutsch und Agenturen