Antalya, Türkei, 21. Juni 2021: Der Vorsitzende des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten des türkischen Parlaments (TMMB), Akif Çağatay Kılıç, auf dem Antalya Diplomacy Forum. (AA)
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Der Vorsitzende des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten der Nationalversammlung der Türkei, Akif Çağatay Kılıç, war vergangene Woche zu einem mehrtägigen Besuch nach Deutschland gereist. Bei einer Pressekonferenz in der türkischen Botschaft am Freitag berichtete der in Deutschland aufgewachsene Kılıç, über seine Treffen mit hochrangigen Beamten. Er traf demnach den Präsidenten des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages, Michael Roth sowie den Präsidenten der Interparlamentarischen Freundschaftsgruppe Deutschland-Türkei, Max Lucks und Abgeordnete verschiedener Parteien.

Sein Resümee: „Ich sehe ein wenig Licht dahingehend, dass wir uns vielleicht besser verstehen.“ Bei den Gesprächen im Rahmen der von der Stiftung Mercator vor zwei Jahren initiierten Treffen der Türkisch-Deutschen Parlamentariergruppe seien „die Sicherheit der EU und die Rolle der Türkei im Energiebereich“ in den Vordergrund gerückt.

EU-Beitrittsverhandlungen wichtiger Gesprächspunkt

Bei seinen Gesprächspartnern habe Kılıç darauf hingewiesen, dass sich die Türkei als EU-Beitrittskandidat in der Verhandlungsphase zur Vollmitgliedschaft befinde. Daher habe das Land Erwartungen hinsichtlich des Tempos und des Status.

In diesem Rahmen sei auch die Rolle der Türkei in der Sicherheits-, Energie- und Sozialpolitik der EU besprochen worden – auch mit Blick in die Zukunft. Kılıç habe dabei den Eindruck gewonnen, „dass es in der neuen Periode eine Beschleunigung geben könnte“.

Ukraine: „Türkei steht auf der Seite des Friedens“

Auf die Frage, wie sich die Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei angesichts des Russland-Ukraine-Krieges entwickeln werden, verwies Kılıç auf gemeinsame Projekte. Es werde Kooperationen im Bereich Ernährung und Landwirtschaft geben.

Ankara unterhalte gute Beziehungen sowohl mit der Ukraine als auch mit Russland, sagte Kılıç. Er fügte hinzu, ein längeres Andauern des Krieges würde der ganzen Welt schaden. „Wir wollen Frieden. Die Türkei steht auf der Seite des Friedens. Das haben wir immer zum Ausdruck gebracht“, betonte Kılıç.

Der Islam als Teil Deutschlands

Vor einigen Jahren habe die Aussage, dass der Islam Teil Deutschlands sei, noch für Aufsehen gesorgt. Mittlerweile sei es laut Kılıç nicht mehr nötig, diese Feststellung überhaupt noch zu unterstreichen. Mehr zum Thema: Kaymakcı: Ukraine-Krieg zeigt Bedeutung der Türkei für Europas Sicherheit

TRT Deutsch