Türkei, Istanbul: Fast menschenleerer Platz vor der Hagia Sophia  (AA)
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Die Türkei werde neue Schritte unternehmen, um mit der Normalisierung im Zuge der Coronavirus-Krise zu beginnen, kündigte Präsident Recep Tayyip Erdoğan am Montag an.

In einer Fernsehansprache sagte das türkische Staatsoberhaupt, dass zunächst die Reisebeschränkungen in sieben Städten - Antalya, Aydın, Erzurum, Hatay, Malatya, Mersin und Muğla - aufgehoben werden.

Er fügte hinzu, dass die nationale Solidaritätskampagne zur Beschaffung von finanziellen Quellen für die Virus-Bekämpfung rund 271 Millionen US-Dollar an Spenden eingebracht habe.

Demnach werden am 11. Mai auch Friseursalons und Einkaufszentren wiedereröffnen, während Menschen über 65 Jahren ab den 10. Mai vier Stunden täglich außer Haus gehen dürfen.

Ab dem 13. Mai werden Kinder bis 14 Jahre in der Zeit von 11 bis 15 Uhr in Gehdistanz zu ihren Häusern hinausgehen können, Jugendliche im Alter von 15 bis 20 Jahren dürfen ab dem 15. Mai unter den gleichen Bedingungen außer Haus gehen.

Aufnahme internationaler Flüge ungewiss

Präsident Erdoğan erklärte, dass die Ausgangssperren und Beschränkungen sehr dazu beigetragen hätten, die Epidemie zu bekämpfen, und fügte hinzu, dass am kommenden Wochenende in weiten Teilen des Landes eine weitere Ausgangssperre verhängt werde.

„Natürlich werden wir allmählich zum normalen Leben zurückkehren, aber wir sollten nicht die Realität vergessen, dass sowohl weltweit als auch in unserem Land nichts mehr so normal sein wird, wie wir es kannten“, sagte er. „Wir wissen nicht, wie lange die Epidemie andauern wird oder wann dagegen ein Heilmittel oder Medikamente gefunden werden.“

„Die Universitäten werden am 15. Juni ihren akademischen Kalender wieder aufnehmen können“, ergänzte der türkische Präsident.

Erdoğan unterstrich, dass es immer noch Länder gibt, die mit dem Virus kämpfen, sodass es ungewiss sei, wann die internationalen Flüge wieder aufgenommen werden. Es sei auch nicht klar, was für ein Bild sich aus den Turbulenzen des globalen wirtschaftlichen und politischen Gleichgewichts ergeben werde.

Masken zum Verkauf erlaubt

Als Teil des Normalisierungsprozesses sei zudem in Planung, den Verkauf von Masken zu erlauben, was bislang verboten war. Dabei soll jedoch ein Standardpreis festgelegt werden, fügte Erdoğan hinzu.

Er betonte, dass seit dem Auftauchen des Virus fast 65.000 Bürger aus dem Ausland in die Türkei zurückgebracht worden seien.

Die Türkei habe Coronavirus-Hilfe in mindestens 57 Länder, darunter die USA, Italien, Spanien und Großbritannien, geliefert und bleibe während der Pandemie weltweit der drittgrößte Lieferant humanitärer Hilfe.

Fälle mit Covid-19 wurden in 187 Ländern und Regionen gemeldet, seitdem die Krankheit im Dezember letzten Jahres zum ersten Mal in Wuhan, China, auftrat. Die USA und Europa gehören zu den weltweit am stärksten betroffenen Gebieten.

Nach Angaben der US-amerikanischen Johns Hopkins University wurden weltweit mehr als 3,53 Millionen Fälle gemeldet, wobei die Zahl der Todesopfer 248.000 überstieg.

TRT Deutsch