Hami Aksoy, der Sprecher des türkischen Außenministeriums (AA)
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Die Türkei hat die Verletzung des Waffenstillstands in der Region Berg-Karabach durch armenische Kräfte verurteilt. Das türkische Außenministerium nahm in seiner Stellungnahme am Montag Bezug auf einen Angriff, bei dem ein aserbaidschanischer Soldat getötet worden war.

„Die Angriffe in Karabach gegen die aserbaidschanischen Streitkräfte durch armenische Elemente, die sich geweigert haben, ihre Waffen niederzulegen und sich zurückzuziehen, sind eine klare Verletzung des Waffenstillstandsregimes, das durch die trilaterale Erklärung vom 9. November 2020 festgelegt wurde“, sagte der Pressesprecher des türkischen Außenministeriums, Hami Aksoy, in einer Erklärung.

Eine Gruppe armenischer Streitkräfte hatte am Sonntag einen aserbaidschanischen Soldaten in der Region Chodschawend getötet, wie das aserbaidschanische Verteidigungsministerium am Montag mitteilte.

„Militärische und zivile Opfer und Verletzungen traten als Folge der Angriffe der armenischen bewaffneten Elemente auf, die sich zuvor am 26. November, 8. Dezember, 11. Dezember und zuletzt am 27. Dezember ereignet hatten. Als Unterzeichner der trilateralen Erklärung liegt die Hauptverantwortung für den Rückzug aller bewaffneten armenischen Elemente und die Einhaltung des Waffenstillstandsregimes bei Armenien“, so Aksoy.

„Um ein Teilhaber des dauerhaften Friedens zu sein“, müsse Armenien die „Realitäten vor Ort akzeptieren“ und seine Verpflichtungen erfüllen, erinnerte der türkische Außenamt-Sprecher.

Das aserbaidschanische Verteidigungsministerium teilte auf Twitter mit, dass als Reaktion auf den Überfall sechs armenische Soldaten neutralisiert worden seien. Die aserbaidschanische Armee werde harte Maßnahmen ergreifen, sollte sich ein solcher Vorfall wiederholen.

Befreiung von Karabach

Die Beziehungen zwischen den ehemaligen Sowjetrepubliken Armenien und Aserbaidschan sind seit 1991 angespannt, nachdem das armenische Militär Berg-Karabach, das völkerrechtlich als aserbaidschanisches Territorium anerkannt ist, und sieben angrenzende Regionen besetzt hatte.

Am 27. September brachen neue Zusammenstöße zwischen den beiden Nachbarländern aus. Die armenische Armee führte Angriffe auf Zivilisten und aserbaidschanische Streitkräfte durch. Dabei verletzte die armenische Seite mehrere humanitäre Waffenstillstandsabkommen.

Nach dem 44 Tage andauernden Konflikt befreite Aserbaidschan schließlich mehrere Städte und fast 300 Siedlungen sowie Dörfer in Berg-Karabach von der fast drei Jahrzehnte währenden armenischen Besatzung.

Die beiden Länder unterzeichneten am 10. November ein von Russland vermitteltes Abkommen zur Beendigung der Kämpfe und zur Erarbeitung einer umfassenden Lösung im Territorialkonflikt.

TRT Deutsch