Flaggen der Türkei und der EU.  (dpa)
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Der türkische Präsidentensprecher Ibrahim Kalın sieht eine Beständigkeit in den Beziehungen zwischen der Türkei und Europa.Zeitweilige Probleme seien kein Grund, um der EU dauerhaft den Rücken zu kehren, sagte er bei einem Interviewam Donnerstag im Vorfeld des EU-Gipfels im März.

„Es gab Höhen und Tiefen in unseren Beziehungen“, merkte Kalın an und betonte zugleich: „Der Blick Europas auf die Türkei hat sich verengt. Es gibt ein Europa, das Anweisungen aus Washington erhält.“ Das sei hinsichtlich globaler Fragen problematisch und liefere keine positiven Ergebnisse, kritisierte Kalın.

Vor dem interview hatte Kalın an einem Treffen mit verschiedenen politischen Beratern und Vertretern aus Europa teilgenommen. Anwesend waren Maryem van den Heuvel, oberste außenpolitische Beraterin des Präsidenten des Europäischen Rates; Jan Hecker, außenpolitischer Berater der Bundeskanzlerin; Emmanuel Bonne, außenpolitischer Berater des französischen Präsidenten; sowie Nikolaus Meyer-Landrut, Leiter der EU-Delegation in der Türkei. Bei der Sitzung wurden gemeinsame Kooperationsbereiche besprochen.

Die Beziehungen zwischen der Türkei und der EU waren in den letzten Jahren angespannt. Zwischen den beiden Nachbarländern Türkei und Griechenland schwelt seit Monaten ein Konflikt um Erdgas. Im vergangenen Jahr drohte eine militärische Eskalation. EU-Mitglied Griechenland unterstellt der Türkei, in Meeresgebieten nach Erdgas zu suchen, die nach internationalem Seerecht nur von Griechenland ausgebeutet werden dürften. Nach Lesart Ankaras gehören diese Gebiete zum türkischen Festlandsockel.

Erste Sondierungsgespräche zwischen Ankara und Athen fanden im Februar 2002 statt. Bis 2016 gab es rund 60 Treffen. Nach langen Vermittlungen - darunter auch der deutschen Bundesregierung - nahmen die beiden Nachbarstaaten die Gespräche Ende Januar wieder auf. Zuletzt fand das 61. Treffen in Istanbul statt.

Der EU-Rat wird am 25. und 26. März zu einem Gipfeltreffen zusammenkommen, bei dem auch die Beziehungen zur Türkei thematisiert werden sollen.

TRT Deutsch