Der türkische Präsident bei einem Fernsehinterview mit TRT. (TRT)
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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat ausländische Investoren zu langfristigen Investitionen in der Türkei aufgerufen. Bei einem Interview mit dem öffentlich-rechtlichen Fernsehsender TRT am Dienstag betonte er, dass schon bisher diejenigen, die langfristig in das Land investiert hätten, „immer gewonnen haben“.

Türkei auf dem Weg zur Überwindung des Leistungsbilanzdefizits

Die türkische Wirtschaft werde bis zum Ende des Jahres 2021 voraussichtlich um mehr als zehn Prozent wachsen, sagte der Präsident. Zeitgleich verringere die Türkei ihr Leistungsbilanzdefizit jeden Monat. Im kommenden Jahr sei gar mit einem Leistungsüberschuss der türkischen Volkswirtschaft zu rechnen.

„Wir verzeichnen kein Leistungsbilanzdefizit mehr und finanzieren dieses Defizit mit Auslandsschulden, sondern wir bewegen uns auf eine Wirtschaft zu, die Devisen erwirtschaftet und Leistungsbilanzüberschüsse erzielt“, erklärte das Staatsoberhaupt.

Abkehr von „heißem Geld“

Das neue Wirtschaftsmodell der Türkei stelle zudem eine Abkehr von der Hochzinspolitik dar, die „zu einem Zustrom von heißem Geld führt“. Stattdessen werde die türkische Regierung „die Produktion und den Export mit niedrigen Zinssätzen unterstützen“.

Die Regierung konzentriere sich primär auf die „Steigerung von Investitionen, Beschäftigung, Produktion und Export sowie die Senkung der Zinsen“, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. „Der Zins ist die Ursache, die Inflation ist das Ergebnis. Wir senken den Zinssatz, und wir werden sehen, wie die Inflation zurückgeht“, sagte Präsident Erdoğan.

Er bekräftigte seine Haltung, dass er nicht zulassen werde, dass hohe Zinssätze das Wachstum abwürgen. „Unser Ziel ist es, den Weg für 50.000 neue Arbeitsplätze zu ebnen, indem wir 11.000 unserer Unternehmen in kurzer Zeit günstige Kredite im Gesamtwert von zehn Milliarden Türkischen Lira [ca. 666,5 Mio. Euro] gewähren“, fügte er hinzu.

TRT Deutsch