Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan will am Donnerstag im Rahmen des NATO-Gipfels in Brüssel die Lage bezüglich des Russland-Ukraine-Kriegs erörtern. Das teilte der Sprecher des türkischen Präsidenten, İbrahim Kalın, am Montag auf einer Pressekonferenz in Ankara mit.
Präsident Erdoğan will Perspektive für künftige Beziehungen aufzeigen
Die Türkei werde die Kommunikationskanäle sowohl mit Russland als auch mit der Ukraine offen halten, erklärte Kalın. Zudem bemühe sich die Türkei weiterhin verstärkt darum, beide Parteien zusammenzubringen, um eine zur Lösung der Probleme zu erreichen. Die Türkei genieße das Vertrauen beider Länder.
Präsident Erdoğan werde dem westlichen Bündnis nach dem Ende des Krieges eine Perspektive für künftige Beziehungen zwischen Russland und der NATO aufzeigen. Dem NATO-Gipfel am Donnerstag sei in dieser Hinsicht große Bedeutung beizumessen, betonte Kalın.
Zudem werde Präsident Erdoğan „sehr wichtige Botschaften“ übermitteln, was die Einheit und Solidarität innerhalb des NATO-Bündnisses betrifft.
Stärkung des Bündnisses als Schwerpunkt des Treffens
Die Türkei ist seit über 70 Jahren Mitglied des NATO-Bündnisses. Während des Gipfels werden die Staats- und Regierungschefs Schritte zur Stärkung des Bündnisses, zur Erhöhung der Solidarität sowie zur Beendigung des Krieges erörtern, sagte Kalın. Im Rahmen des NATO-Gipfels werde Präsident Erdoğan auch mit seinem US-Kollegen Joe Biden zusammentreffen.
Nach Schätzungen der Vereinten Nationen wurden in der Ukraine seit Kriegsbeginn am 24. Februar mindestens 925 Zivilisten getötet und fast 1500 Menschen verletzt. Zehn Millionen Menschen wurden laut Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks aus ihren Häusern vertrieben. Sie fliehen entweder innerhalb des Landes selbst oder als Flüchtlinge ins Ausland.
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