Azerbaijan Turkey (AP)
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Die Türkei und Aserbaidschan haben mehrere Abkommen zur Stärkung der bilateralen Zusammenarbeit unterzeichnet. In der sogenannten „Schuscha-Erklärung“ einigten sich die Staatspräsidenten beider Länder am Dienstag auf einen Pakt, der eine engere Vernetzung in den Bereichen Wirtschaft und Verteidigung vorsieht.

Beim Besuch in der von armenischer Besetzung befreiten Stadt Schuscha in der Region Bergkarabach kündigte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan türkische Wiederaufbau-Hilfen für die Region an. Auch wolle die Türkei Aserbaidschaner bei der Rückkehr in ihre Heimat unterstützen. Ankara plane zudem die Eröffnung eines Generalkonsulats in Schuscha.

Das neue Verteidigungsabkommen soll unter anderem den gemeinsamen Kampf gegen Terrorismus, organisiertes Verbrechen, den Drogenhandel und illegale Migration stärken.

Präsident Erdoğan informierte, dass eine Plattform mit sechs Ländern eingerichtet werde, bestehend aus der Türkei, Russland, Iran, Aserbaidschan, Georgien und Armenien. Das Format soll der Region mehr Stabilität verleihen, während Kraftwerke und Pipelines nach dem Krieg wieder aufgebaut werden.

An die Adresse Russlands gerichtet erklärte das türkische Staatsoberhaupt: „Wir sind bereit, alle Arten von Opfern zu bringen.“ Die Region sollte zu einer „Friedenszone“ werden. „Wir hoffen, dass Armenien diese solidarisch ausgestreckte Hand ergreifen und die Gelegenheit nutzen wird, eine gemeinsame Zukunft zu gestalten", fügte er hinzu.

Die Türkei gilt als wichtiger Unterstützer Aserbaidschans im Karabach-Konflikt mit Armenien, der im vergangenen September militärisch eskaliert war. Der Krieg zwischen Baku und Eriwan endete offiziell, nachdem beide Konfliktparteien am 10. November 2020 ein von Russland vermitteltes Abkommen zur Beendigung der Kämpfe und zur Erarbeitung eines umfassenden Lösungsplans unterzeichnet hatten. Während des 44-tägigen Konflikts konnte Aserbaidschan mehrere Städte sowie fast 300 Siedlungen und Dörfer in Bergkarabach befreien.

TRT Deutsch