Der türkische Justizminister Bozdağ bei einer Rede. (AA)
Folgen

Der türkische Justizminister Bekir Bozdağ hat die Einbestellung des türkischen Botschafters ins Auswärtige Amt scharf kritisiert. In einer Erklärung auf seinem Twitter-Account erinnerte der Minister daran, dass die Ursache für die Einbestellung ein Gerichtsverfahren in der Türkei sei und wertete deshalb den diplomatischen Schritt als einen „Einmischungsversuch in die inneren Angelegenheiten der Türkei“.

In seiner Erklärung wies der Justizminister auf Versäumnisse der deutschen Justiz hin und führte dabei die Brände in Kraichtal, Backnang und Ludwigshafen sowie an den Brandanschlag in Solingen als Beispiele an. Auch an den rechtsextremistischen Anschlag in Hanau sowie die Mordserie der Terrorzelle NSU erinnerte der Minister. Er betonte, dass Deutschland bei der juristischen Aufarbeitung dieser Fälle versagt habe. „Deutschland sollte den Blick zuerst auf sich selbst richten und nicht auf die Türkei“, forderte er.

Bozdağ rief Berlin dazu auf, sich an internationales Recht zu halten. „Die Türkei ist ein vollständig souveräner Staat“, unterstrich er in seiner Erklärung.

TRT Deutsch