Türkiye hält seinen Dialog zu den beiden Konfliktparteien Russland und Ukraine weiterhin aufrecht. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat am Sonntag jeweils ein Telefongespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geführt. Wie das türkische Kommunikationsamt mitteilte, ging es in den Gesprächen vor allem um die Ausweitung des Getreide-Abkommens. Demnach soll Erdoğan dem ukrainischen Präsidenten erklärt haben, dass das Abkommen auf andere Lebensmittel und Waren ausgeweitet werden könne.
Zudem habe sich der türkische Präsident mit Putin über die Ausfuhr von weiteren Lebensmitteln über das Schwarze Meer ausgetauscht. Im Rahmen des Getreide-Abkommens seien bisher mehr als 13 Millionen Tonnen Getreide exportiert worden, heißt es in der Erklärung des Kommunikationsamts weiter. Gegenüber Putin habe Erdoğan vor allem die „gemeinsamen Bemühungen“ für das Abkommen betont. Außerdem habe Erdoğan in den Gesprächen mit den beiden Konfliktparteien stets für eine baldige Friedenslösung plädiert.
Das Istanbuler Getreide-Abkommen war am 22. Juli unter Vermittlung Türkiyes und der UN in Istanbul unterzeichnet worden. Am 19. November wurde das Abkommen um weitere 120 Tage verlängert. Es soll die sichere Durchfahrt ukrainischer Frachtschiffe auf festgelegten Routen durch das Schwarze Meer ermöglichen. Damit gilt es als zentraler Beitrag zur Milderung der durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verschärften globalen Ernährungskrise. Das Abkommen hat bereits die Ausfuhr von rund zehn Millionen Tonnen Getreide und anderen Lebensmitteln aus der Ukraine ermöglicht.
TRT Deutsch
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