Das türkische Außenministerium hat den deutschen Botschafter in Ankara einbestellt. Dabei wurde Jürgen Schulz laut diplomatischen Kreisen am Freitagabend mitgeteilt, dass die Türkei die Politisierung des Justizfalls Kavala durch Deutschland verurteile. Zuvor hatte Berlin den türkischen Botschafter Ahmet Başar Şen aufgrund des Urteils in dem juristischen Prozess ins Auswärtige Amt einbestellt und für heftige Kritik aus Ankara gesorgt.
Schulz wurde demnach von dem stellvertretenden türkischen Außenminister und Direktor für EU-Angelegenheiten, Faruk Kaymakcı, einbestellt. Dem deutschen Diplomaten sei mitgeteilt worden, dass die Einbestellung des türkischen Botschafters durch Berlin nicht mit der gängigen diplomatischen Praxis vereinbar sei.
Dabei sei Schulz gegenüber auch bekräftigt worden, dass sich die Türkei als Rechtsstaat seiner Verfasung und internationaler Pflichten bewusst sei. Ankara lehne Interventionsversuche in die türkische Politik und Justiz ab. Vor diesem Hintergrund sei der deutsche Botschafter auf das im Wiener Übereinkommen verankerte Prinzip der Nichteinmischung in innere Angelegenheiten hingewiesen worden.
Diplomatischen Kreisen zufolge unterstrich Ankara außerdem, dass das Urteil der unabhängigen türkischen Justiz von keiner Institution, Autorität oder Staat angezweifelt werden kann.
TRT Deutsch
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