Umfrage: Fast jeder Zweite rechnet mit vorzeitigem Ampel-Aus / Photo: DPA (dpa)
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Fast jeder zweite Deutsche rechnet damit, dass die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP vor der nächsten Bundestagswahl im Herbst 2025 zerbricht. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur erwarten 27 Prozent der Wahlberechtigten das Ende der Koalition im kommenden Jahr. Weitere 21 Prozent rechnen damit, dass die Ampel zwar bis 2025 durchhält, aber dann trotzdem noch vor der Wahl beendet wird. Nur 34 Prozent trauen dem Dreier-Bündnis ein Fortbestehen bis zur Wahl zu.

Wegen der Unstimmigkeiten zwischen SPD, Grünen und FDP in der Haushaltspolitik und bei anderen Themen mehren sich die Spekulationen, dass es zu einer vorgezogenen Neuwahl des Bundestags oder einem Koalitionswechsel kommen könnte. Im Bundestag hätten zum Beispiel auch SPD und CDU/CSU zusammen eine Mehrheit.

Bei den Wählern der drei Ampel-Parteien fallen die Prognosen zur Zukunft des Bündnisses unterschiedlich aus. Von den Grünen-Anhängern glaubt eine große Mehrheit von 58 Prozent an ein Fortbestehen des Bündnisses bis zur Wahl 2025. Unter den SPD-Anhängern sind es dagegen nur 43 Prozent und im FDP-Lager 40 Prozent

Für die Wähler der Oppositionsparteien stehen die Zeichen dagegen auf vorzeitiges Ampel-Aus. Von den Anhängern der CDU/CSU rechnen 54 Prozent damit, unter den AfD-Wählern sind es sogar 65 Prozent. Im Linken-Lager gehen 48 Prozent von einem Ende der Koalition vor der Bundestagswahl aus und nur 41 Prozent glauben dagegen, dass die Ampel durchhält.

Ranking der beliebtesten Politiker

Verteidigungsminister Boris Pistorius steht im jährlichen Politikerranking der „BamS“ an der Spitze. 42 Prozent der Befragten gaben in der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa an, dass der SPD-Politiker im neuen Jahr möglichst viel Einfluss in der deutschen Politik haben solle, 38 Prozent antworteten mit Nein. Pistorius wurde zum ersten Mal in der Umfrage gewertet. Er ist seit Mitte Januar im Amt. Knapp hinter ihm liegt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). 41 Prozent wünschen sich, dass er möglichst viel Einfluss nimmt, 44 Prozent wollen das nicht.

Die Zustimmung zu Kanzler Olaf Scholz (SPD) ist im Vergleich zur Vorjahresumfrage um 10 Punkte auf 26 Prozent gefallen. Wirtschaftsminister Robert Habeck soll nach Meinung von 27 Prozent der Befragten (-5) eine möglichst große Rolle spielen, von Außenministerin Annalena Baerbock (beide Grüne) wünschen sich dies 29 Prozent (-7). Ebenfalls Einbußen muss Finanzminister Christian Lindner hinnehmen, von dem sich 28 Prozent (-5) viel Einfluss wünschen.

Oppositionsführer und Unionsfraktionschef Friedrich Merz legt um einen Punkt zu und kommt auf 33 Prozent. Die frühere Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht, die mit dem „Bündnis Sahra Wagenknecht“ ein Konkurrenzprojekt gegründet hat, verliert einen Punkt und landet bei 30 Prozent Zustimmung.

Agenturen