30.11.2022, Berlin: Alice Weidel (AfD), Fraktionsvorsitzende, spricht in ihrem Büro im Jakob-Kaiser-Haus einem Journalisten der dpa. / Photo: DPA (dpa)
Folgen

Zehn Jahre nach ihrer Gründung will die AfD ihre Strategie nach eigener Aussage verstärkt auf eine erste Regierungsbeteiligung ausrichten. „Wir bereiten uns bereits jetzt auf die Superwahlen im Ostdeutschland 2024 vor“, sagte Co-Chefin Alice Weidel der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Das ist natürlich strategisch relevant, weil wir da die erste Regierungsverantwortung in einem ostdeutschen Bundesland avisieren.“ Im kommenden Jahr werden in Sachsen, Brandenburg und Thüringen neue Landtage gewählt.
Auf Nachfrage, ob dies auch angesichts der ablehnenden Haltung der CDU als möglicher Koalitionspartner realistisch sei, sagte sie: „Ich halte es absolut für realistisch.“ In Sachsen repräsentierten AfD und CDU zusammen zwei Drittel der Wählerschaft. „Sich dem weiter zu verweigern, das kann man nicht ewig machen.“ Weidel nannte „Personalentwicklungsprogramme und interne Ausbildungsprogramme für gutes Personal“ als Priorität, „um auch in Regierungsverantwortung gehen zu können. Das müssen wir wie in einem Konzern strukturiert aufbauen“, sagte sie.
Ein CDU-Sprecher stellte auf Nachfrage allerdings klar: „Wir haben einen klaren Parteitagsbeschluss. Jede Zusammenarbeit mit der AfD ist ausgeschlossen. Unsere Brandmauer nach rechts muss stehen.“
Die AfD wird demnächst zehn Jahre alt. Gegründet wurde sie am 6. Februar 2013 im hessischen Oberursel.

dpa