Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat die überfüllten Flüchtlingslager in Griechenland als Schande bezeichnet und Hilfe für die Menschen gefordert. „Wir müssen allen Menschen in den Lagern helfen. Ich empfinde es als Schande, welche Zustände mitten in Europa akzeptiert werden“, sagte Müller. Mit Blick auf die Aufnahme der ersten 47 der rund 350 von Deutschland akzeptierten Kinder aus den Flüchtlingslagern sagte er: „Mit der Evakuierung der Kinder ist das Problem ja nicht gelöst.“ Er habe das Lager Moria auf der Insel Lesbos besucht und selbst gesehen, „wie 20 000 Menschen zusammengepfercht in einem Lager leben, das für 3000 geplant war“. Nötig seien kleinere Einheiten mit menschenwürdigen Bedingungen nach UN-Standards.
Die 47 Minderjährigen, darunter vier Mädchen, waren am 18. April angekommen und zunächst für eine zweiwöchige Corona-Quarantäne untergebracht worden. Insgesamt hatten sich zehn EU-Staaten bereiterklärt, zusammen rund 1600 Kinder und Jugendliche aus den überfüllten Flüchtlingslagern auf den Ägäis-Inseln aufzunehmen.
5 Mai 2020

Überfüllte Flüchtlingslager in Griechenland eine „Schande“ für Europa
Entwicklungsminister Gerd Müller hat die Zustände in den überfüllten Flüchtlingslagern in Griechenland als „Schande“ bezeichnet. Demzufolge leben auf Lesbos 20.000 Menschen zusammengepfercht in einem Lager, das für 3000 geplant war.
dpa
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