SPD schmeißt Thilo Sarrazin raus (dpa)
Folgen

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hat den Parteiausschluss Thilo Sarrazins begrüßt und dem Berliner Ex-Senator und Autor geraten, die Entscheidung zu akzeptieren. „Das Kapitel Thilo Sarrazin ist für uns beendet“, sagte Klingbeil in Berlin. „Er wird künftig seine rassistischen, seine antimuslimischen Thesen nicht mehr unter dem Deckmantel einer SPD-Mitgliedschaft verbreiten können.“ Für die SPD sei das ein wichtiger und guter Tag. Zuvor hatte das oberste parteiinterne Schiedsgericht in dritter und höchster Instanz den Rauswurf Sarrazins bestätigt. In den vergangenen Jahren hätten Polarisierung der Gesellschaft, Hass und Hetze zugenommen, sagte Klingbeil. „Und Thilo Sarrazin gehört mit zu den Wegbereitern dieser Polarisierung.“ Daher sei es für viele in der SPD unerträglich gewesen, dass er Mitglied ihrer Partei gewesen sei. Die SPD könne sich glaubwürdiger vor Menschen stellen, die diskriminiert würden, wenn er nicht mehr in ihren Reihen sei. Sarrazin sei „gut beraten“, die Entscheidung „zu akzeptieren und nicht beleidigt zu sein.“ Sarrazin hatte kurz zuvor bereits angekündigt, vor dem Berliner Landgericht die Entscheidung der SPD-Bundessschiedskommission anzufechten. Das stehe ihm natürlich offen, sagte Klingbeil.

dpa