In der jüngsten Diskussion um Rechtsextremismus in Ostdeutschland hat Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow eine gesamtdeutsche Debatte gefordert. „Man kann sich im Westen nicht zurücklehnen und sagen: Die Ostdeutschen wählen doof“, sagte der Linke-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Es gebe da aber ein Thema, „davor kann man sich nicht drücken“.
So habe bereits der erste sogenannte Thüringen-Monitor vor 20 Jahren „sichtbar gemacht, dass 25 Prozent der Befragten eine gewisse Diktatur-Affinität hatten“. Dieser Wert habe sich seither kaum verändert.
Rechtsextremistische Tendenzen habe es vor und nach 1989 im Westen ebenfalls immer wieder gegeben, etwa in Bayern oder Baden-Württemberg. Man dürfe beides „nicht aus dem Blick verlieren“, sagte Ramelow.
3 Juni 2021
Rechtsextremismus: Ramelow fordert gesamtdeutsche Debatte
Mit seinen Aussagen zum rechtsradikalen Wählerpotenzial in Ostdeutschland hat der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Marco Wanderwitz, eine neue Debatte angestoßen. Nun fordert Thüringens Regierungschef Ramelow, diese gesamtdeutsch zu führen.
dpa
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