Archivbild: Das ausgebrannte Haus in Mölln nach dem rechtsextremen Anschlag / Photo: DPA (dpa)
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30 Jahre nach dem rechtsextrem motivierten Brandanschlag auf Wohnhäuser in Mölln hat sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit Hinterbliebenen der drei Todesopfer getroffen. Wie ein Sprecher des Bundespräsidialamts nach dem Gespräch am Dienstag auf Anfrage mitteilte, hat Steinmeier mit fünf Betroffenen und Hinterbliebenen darüber gesprochen, was sie damals erleben mussten, welche Unterstützung sie erfahren haben und auf welche Schwierigkeiten und Rückschläge sie nach den Anschlägen gestoßen sind.

Das Erinnern und Gedenken an die Anschläge von Mölln sei eine Mahnung für Staat und Gesellschaft, wachsam zu sein und entschieden all jene zurückzuweisen, die mit ihren Worten Hass verbreiten und die Grundlage für Gewalt säen, sagte der Sprecher des Bundespräsidenten. In der Nacht vom 22. auf den 23. November 1992 hatten in der Möllner Innenstadt zwei Skinheads Molotow-Cocktails in zwei Häuser geworfen, die von Ausländern bewohnt waren. In der Mühlenstraße 9 starben die
52-jährige Bahide Arslan, ihre Enkelin Yeliz (10) und ihre Nichte Ayse (14). Neun weitere Menschen wurden verletzt.

Das Treffen mit den Hinterbliebenen fand im Schloss Bellevue in Berlin statt. Im August hatte Steinmeier im Rahmen der Gedenkveranstaltungen zum 30. Jahrestag der rassistischen Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen eine Rede gehalten. Dabei warnte er vor einem gesellschaftlichen Klima, in dem Gewalttaten entstehen können, und forderte, dass der Staat alles ihm Mögliche tun müsse, um Menschen vor kollektiver Wut, Hetze und Gewalt zu schützen.

epd