15.03.2021, Berlin: Armin Laschet, CDU-Bundesvorsitzender und Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, nimmt nach den Gremiensitzungen zu den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz an einer Pressekonferenz im Konrad-Adenauer-Haus der CDU teil. (dpa)
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CDU-Parteichef Armin Laschet hat sich wenige Tage vor der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt von der sogenannten Werte-Union distanziert. Wer dort Mitglied sei, organisiere sich außerhalb der Partei, sagte Laschet am Dienstag im Deutschlandfunk. „Sie hat mit der CDU nichts zu tun“, erklärte er. Die Positionen des neu gewählten Vorsitzenden Max Otte teile er nicht. „Wir werden mit ihm keine Gespräche führen.“
Ein Parteiausschluss Ottes lehnte er jedoch mit Blick auf die hohen Hürden, die es für einen solchen gäbe, ab. „Ein Parteiausschluss hat in Deutschland sehr strenge Regeln. Insofern ist das für uns kein Thema, weil die Werte-Union kein Thema ist“, sagte Laschet weiter.
Die Werte-Union sieht sich selbst als Vertretung der konservativen Strömungen in CDU und CSU. Dem soeben zum neuen Vorsitzenden der offenbar weiter nach rechts rückenden Gruppierung gewählten Ökonomen Max Otte werfen Politiker etwa von Grünen, FDP und SPD eine Nähe zur AfD vor. Otte, der mehrfach Prognosen über angebliche bevorstehende Börsencrashes abgegeben hatte, die anschließend nicht eintrafen, nahm unter anderem zusammen mit Buchautor Thilo Sarrazin am „Neuen Hambacher Fest“ teil und klagte in einem Fernsehinterview über eine angebliche „Überbevölkerung“.
Laschet lehnte auch eine Zusammenarbeit mit der AfD erneut ab. „Wir können nicht wollen, dass eine rechtsradikale Partei in einem deutschen Landtag stärkste Partei wird“, sagte Laschet. In mehreren jüngsten Umfragen lag die AfD in Sachsen-Anhalt hinter der regierenden CDU von Ministerpräsident Reiner Haseloff. INSA sah sie jedoch in ihrer letzten Umfrage knapp in Führung.

dpa