Epochenwandel-Historiker: Katholische Kirche „in absehbarer Zeit“ am Ende / Photo: DPA (dpa)
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Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat der katholischen Kirche eine jahrelang viel zu zögerliche Aufarbeitung der Missbrauchsfälle vorgeworfen. „Es ist definitiv alles zu spät gewesen und zu lang“, sagte Söder am Montag im Münchner Presseclub. „Da hätten sich alle, glaube ich, ein schnelleres und gründlicheres Verfahren von Beginn an gewünscht.“ Söder sagte aber auch: „Gleichwohl muss ich schon sagen: Ich respektiere schon, wie viel sich dann auch getan hat. Also es gibt zwischen der Wahrnehmung der Öffentlichkeit und der Tatsache, was passiert ist, auch Differenzen.“ In dem Zusammenhang nannte Söder den Münchner Kardinal Reinhard Marx.

„Da ist schon viel passiert und da ist auch viel geleistet worden“, sagte Söder. „Es gab auch viel schwere Kritik an Personen, die gar nichts dafür können, die das auch sehr getroffen hat. Auch das muss man einfach mal sehen. Auch da sind Menschen dabei, die im besten Glauben handeln und denen manchmal auch Unrecht getan wurde.“

Zu einer am Sonntag durch einen Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ bekannt gewordenen Durchsuchung der Staatsanwaltschaft im Erzbistum München und Freising sagte Söder auf Nachfrage lediglich: „Das ist eine Sache der Justiz, das muss die Justiz entscheiden“, betonte er. Die Aktion Mitte Februar soll im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche und Vertuschungsvorwürfen gegen Bistumsverantwortliche stehen. Es soll um den Fall eines inzwischen verstorbenen Priesters gehen, dessen Taten in die 1960er Jahre zurückreichen sollen.

dpa