Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will an ihrer jetzigen Kabinettsmannschaft festhalten. „Die Bundeskanzlerin plant keine Regierungsumbildung“, sagte ein Regierungssprecher. Damit reagierte Merkel auf einen Vorstoß von Friedrich Merz. Der hatte nach seiner Niederlage bei der Wahl des CDU-Vorsitzenden auf Twitter geschrieben, er habe dem neuen Parteivorsitzenden Armin Laschet angeboten, in die jetzige Bundesregierung einzutreten und das Wirtschaftsministerium zu übernehmen. Aktuell ist Peter Altmaier (CDU) Wirtschaftsminister.
Merz hatte nach seiner Niederlage im Kampf um den Parteivorsitz nicht für das Präsidium der CDU kandidiert. Die CDU könne nicht nur von Männern aus NRW geführt werden, hieß es auf seinem Twitter-Account. Ins Präsidium wären bei seiner Bewerbung noch weniger Frauen gewählt worden. Er habe sich deshalb entschlossen, zugunsten der Frauen auf eine Kandidatur zu verzichten. Weiter hieß es dann, er habe aber dem neuen Parteivorsitzenden Laschet angeboten, in die jetzige Bundesregierung einzutreten und das Bundeswirtschaftsministerium zu übernehmen.
Merz war Laschet im Kampf um den CDU-Vorsitz am Vormittag in einer Stichwahl knapp unterlegen. Auf Laschet entfielen bei dem digitalen Parteitag 521 der abgegebenen 991 Delegiertenstimmen, auf Merz 466.
Für Merz als neuen Parteichef hatte sich etwa der CDU-Wirtschaftsflügel stark gemacht. Merz war früher Unionsfraktionschef. 2002 verdrängte ihn die spätere Kanzlerin Angela Merkel vom Amt des Fraktionsvorsitzenden im Bundestag, das er zwei Jahre vorher von Wolfgang Schäuble übernommen hatte.
Bei der Bundestagswahl 2009 kandidierte Merz nicht mehr, kümmerte sich stattdessen um seine Anwaltskanzlei und ging in die Wirtschaft, etwa zum amerikanischen Vermögensverwalter Blackrock, wo er Aufsichtsratschef für Deutschland wurde.
16 Jan. 2021

Merz bietet Wechsel ins Kabinett an – Merkel erteilt Absage
Friedrich Merz hat nach seiner Niederlage bei der Wahl zum CDU-Chef angeboten, das Wirtschaftsministerium zu übernehmen. Bundeskanzlerin Merkel macht ihm aber vorerst einen Strich durch die Rechnung: eine Regierungsumbildung sei nicht geplant.
dpa
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