18.01.2021, Berlin: Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) steigt in das Flugzeug, das ihn nach Ankara bringen soll. (dpa)
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Außenminister Heiko Maas hofft auf eine dauerhafte Entspannung im Erdgas-Streit zwischen Griechenland und der Türkei. Die Wiederaufnahme der Gespräche zwischen beiden Ländern in der kommenden Woche böten eine „reelle Chance“ dafür, sagte Maas am Montag vor einem Kurzbesuch in Ankara. „Das positive Momentum der letzten Wochen muss Bestand haben, um verlorenes Vertrauen wieder herzustellen und die Grundlage für einen lösungsorientierten Dialog zu schaffen.“ Griechenland und die Türkei streiten seit langem über Gebietsansprüche im östlichen Mittelmeer. Im vergangenen Jahr war der Konflikt allerdings fast eskaliert. Griechenland unterstellt der Türkei, angeblich in Meeresgebieten nach Erdgas zu suchen, die nur von Griechenland ausgebeutet werden dürften. Nach Lesart Ankaras gehören diese Gebiete zum türkischen Festlandsockel.

Am 25. Januar wollen die beiden Länder ihre Gespräche über eine Lösung des Konflikts wiederaufnehmen. Deutschland versucht seit Monaten zu vermitteln. Maas war deswegen schon im August nach Athen und Ankara gereist und hatte dabei eindringlich darauf hingewiesen, wie gefährlich die Lage sei.

„Dieses Spiel mit dem Feuer darf sich nicht wiederholen“, sagte Maas vor seiner Abreise nach Ankara, wo er den türkischen Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu treffen will. Es sei zu begrüßen, dass die Türkei seit Jahresbeginn Signale der Entspannung gesendet habe – nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten.

Maas würdigte unter anderem die Beendigung der seismischen Erkundungen vor der Insel Zypern durch den Abzug des Forschungsschiffs „Barbaros“. Auch zwischen der Türkei und dem EU-Mitglied Griechisch-Zypern gibt es einen Konflikt um Erdgasvorkommen.

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dpa