Landtagswahlen: In Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz stimmen Wähler ab (dpa)
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In Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz haben am Sonntag die Landtagswahlen begonnen. Beide Regierungschefs haben gute Chancen auf eine Wiederwahl. In Baden-Württemberg verteidigt Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sein Regierungsamt gegen Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU). In Rheinland-Pfalz kämpft Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) gegen Herausforderer und Oppositionschef Christian Baldauf (CDU). Wegen der Corona-Pandemie wird allerorten mit deutlich mehr Briefwählern gerechnet als üblich. In Baden-Württemberg liegen die seit 2011 regierenden Grünen von Kretschmann in den Umfragen bei historischen Höchstwerten von 32 bis 34 Prozent. Sie haben dabei einen klaren Abstand von bis zu elf Prozentpunkten auf den derzeitigen Koalitionspartner CDU. Die AfD erreicht in aktuellen Umfragen elf bis 13 Prozent, SPD und FDP kommen auf zehn bis elf Prozent. Die Linke verfehlt die Fünfprozenthürde in den Umfragen mit drei bis vier Prozent. Den Befragungen zufolge könnten die Grünen sowohl weiter mit der CDU als Juniorpartner regieren als auch eine Dreierkoalition mit SPD und FDP bilden. In Rheinland-Pfalz sagen Umfragen ein engeres Rennen zwischen Dreyer und Baldauf voraus. Die SPD liegt bei 30 bis 33 Prozent, die CDU bei 28 bis 29 Prozent. Die Grünen könnten ihr Ergebnis von 2016 auf zehn bis zwölf Prozent mehr als verdoppeln und damit deutlich vor der FDP mit Werten zwischen sechseinhalb und neun Prozent landen. Der AfD drohen mit neun bis zehn Prozent Verluste, die Linke würde mit drei Prozent erneut an der Fünfprozenthürde scheitern. Für eine Überraschung könnten die Freien Wähler sorgen. Die Partei könnte zwei Umfragen zufolge die Fünfprozenthürde knacken und erstmals in den Mainzer Landtag einziehen. Rechnerisch könnte die derzeit regierende Ampelkoalition aus SPD, FDP und Grünen weiterregieren. Reichen könnte es auch für ein Jamaikabündnis aus CDU, Grünen und FDP. Eine große Koalition wäre ebenso möglich, gilt aber als unwahrscheinlichste Option.

In Hessen sind Wahlberechtigte zur Wahl von Gemeindevertretungen, Kreistagen oder Ortsbeiräten aufgerufen. Neue Oberbürgermeister werden in Fulda, Hanau und Wetzlar gewählt. In Hanau tritt der nach dem rassistischen Anschlag mit neun Toten im Februar 2020 bundesweit bekannt gewordene Stadtchef Klaus Kaminsky (SPD) erneut an.

AFP