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Kommunalwahl in Hessen: AfD-Kandidat mit rechtsextremer Vergangenheit
Mit Siegfried Schülbe hat die AfD bei den Kommunalwahlen in Hessen einen Politiker mit rechtsextremer Vergangenheit antreten lassen. Nach einem Medienbericht war er zuvor bei den „Republikanern“ aktiv, die vom Verfassungsschutz beobachtet wurden.
Kommunalwahl in Hessen: AfD-Kandidat mit rechtsextremer Vergangenheit
Symbolbild: Fähnchen mit dem Logo der AfD / DPA
19. März 2021

Im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis hat der umstrittene AfD-Politiker Siegfried Schülbe die Kreistagswahlliste seiner Partei angeführt. Einem Bericht der „Frankfurter Rundschau“ (FR) vom Mittwoch zufolge war der 70-Jährige zuvor in führender Rolle bei den „Republikanern“ aktiv.

Dabei sei er Ende der 90er Jahre Kreisvorsitzender und stellvertretender Bezirksvorsitzender der Partei gewesen, die damals unter dem Verdacht des Rechtsextremismus vom Verfassungsschutz beobachtet wurde. Der FR zufolge lud die Partei unter dem damaligen Vorsitz von Schülbe im Januar 1998 Peter Naumann als Gastredner zu ihrem Kreisparteitag ein.

Bewaffneter Neonazi als Gastredner auf Parteitag

Naumann galt als einer der militantesten Neonazis Deutschlands und verfügte über Sprengstoff- und Waffendepots. In seinem Vortrag beim Parteitag der Republikaner soll er Medienberichten zufolge über „Feinde der germanischen Völker“ und einem „auseinander driftenden Rassengemisch“ gesprochen haben, das nur durch Gewalt zusammengehalten werden könne.

AfD-Politiker Schülbe soll der FR mitgeteilt haben, dass er sich an Peter Naumanns Auftritt beim Parteitag der „Republikaner“ nicht erinnere. Auf die Frage, ob er bezüglich seiner Vergangenheit etwas bereue, soll Schülbe mit „das ist eine saudoofe Frage“ geantwortet haben.

AfD-Landesvorsitzender Robert Lambrou wird laut der FR die vorliegenden Informationen über Schülbe überprüfen – am Montag soll auf der wöchentlichen Sitzung der Partei über mögliche Konsequenzen beraten werden.

QUELLE:TRT Deutsch