Symbolbild: Unterricht in einer Schule (dpa)
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Die Landesvorsitzende der SPD in Hessen, Nancy Faeser, hat mit deutlichen Worten das Außer-Acht-Lassen der türkischen Sprache bei der geplanten Fremdsprachenerweiterung an hessischen Schulen kritisiert. Türkisch sei „die im Alltag meistgesprochene Sprache“, betonte Faeser am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wiesbaden.

Die CDU und Grünen in Hessen hatten beschlossen, das Angebot der zweiten und dritten Fremdsprachen um mehrere Sprachen zu erweitern. Polnisch, Chinesisch, Portugiesisch und Arabisch stehen in der Liste – Türkisch hingegen nicht. Ein Antrag der SPD-Fraktion, „häufig gesprochene Herkunftssprachen“ wie unter anderem Türkisch als Fremdsprache anzubieten, wurde am 2. Juni vom Kulturpolitischen Ausschuss abgelehnt.

Faeser erinnerte daran, dass die schwarzgrüne Regierungskoalition bereits zuvor einen Vorstoß der SPD zur Aufwertung von Türkisch und Griechisch als Fremdsprachen an hessischen Schulen im Landtag abgelehnt habe. Dabei würde dies helfen, eine Brücke zwischen den Kulturen zu schlagen.

Laut der SPD-Politikerin könne es sogar „auch für deutschstämmige Schüler spannend sein, Türkisch als zweite oder dritte Fremdsprache zu wählen.“ Denn bei Polizei und in Schulen seien mehr Beamte mit interkultureller Kompetenz erwünscht. Faeser unterstrich: „Es geht nicht darum, Türkisch oder Griechisch zu verpflichtenden Schulfächern zu machen, sondern es geht darum, den Unterricht in diesen Fächern wenigstens zu ermöglichen. Das verweigern CDU und Grüne derzeit.“

TRT Deutsch