Hamburger Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) (AFP)
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SPD und Grüne haben in Hamburg einen klaren Wahlsieg eingefahren und können damit die letzte rot-grüne Koalition in Bund und Ländern fortsetzen. Bei der Bürgerschaftswahl in dem Stadtstaat landete die SPD von Bürgermeister Peter Tschentscher weit vor dem grünen Regierungspartner. Trotz Verlusten setzte sie sich damit vom jahrelangen Negativtrend der Partei im Bund ab. Die CDU rutschte auf ihr bundesweit schlechtestes Ergebnis bei Landtagswahlen seit knapp 70 Jahren. AfD und FDP bleiben wohl ganz knapp in der Bürgerschaft - letztendliche Klarheit gibt es jedoch erst am Montagabend. Die Abstimmung in der Hansestadt ist nach derzeitigem Stand die einzige Landtagswahl in diesem Jahr. Nach Auszählung aller Stimmen für die Landeslisten rutschte die SPD zwar ab, erreichte mit 39,0 Prozent aber wieder klar Platz eins (2015: 45,6) - Werte, die sie in keinem anderen Bundesland hat. Die Grünen mit ihrer Spitzenkandidatin Katharina Fegebank verdoppelten zwar ihr Ergebnis annähernd auf 24,2 Prozent (12,3), lagen jedoch weiter hinter den Sozialdemokraten als zu Beginn des Wahlkampfs. Die in Hamburg oppositionelle CDU sackte noch einmal ab auf nun 11,2 Prozent (15,9). Die Linke stagnierte bei 9,1 Prozent (8,5). Die FDP und überraschend auch die AfD verloren. Die AfD landete bei 5,3 Prozent (6,1) und würde ganz knapp im Parlament bleiben. Das galt auch für die FDP mit 5,0 Prozent (7,4).

Das Landesparlament hat regulär 121 Sitze. Die Zahl kann durch Überhang- und Ausgleichsmandate sowie erfolgreiche Einzelbewerber steigen. Die voraussichtliche Verteilung der Sitze sähe laut Landeswahlleiter Oliver Rudolf so aus: SPD 51 (2015: 58), Grüne 31 (15), CDU 14 (20), Linke 12 (11), FDP 6 (9) und AfD 7 (8). Die Wahlbeteiligung stieg auf 63,3 Prozent (56,5).

dpa