Der frühere Bundespräsident Joachim Gauck hat harte Kritik an Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) und dessen Verhalten gegenüber Russland geübt. „Wenn ich an die Figur von Gerhard Schröder denke, macht mich das traurig“, sagte Gauck dem in Berlin erscheinenden „Tagesspiegel“ (Donnerstagsausgabe). „Dass sich Gerhard Schröder in dieser Weise von Russland in Dienst nehmen lässt, das ist doch einfach unerträglich.“ Er halte es für „inakzeptabel, wie Schröder als Ex-Kanzler seinen Ruf und das Ansehen Deutschlands seinen Privatinteressen untergeordnet hat und weiter unterordnet“, sagte Gauck. Der frühere Bundespräsident erklärte zugleich, Schröder habe „in seiner Regierungszeit wichtige Entscheidungen getroffen, die Mut erforderten“. Das Berliner Verwaltungsgericht verhandelt am Donnerstag über Schröders Klage gegen die Streichung seines staatlich finanzierten Büros. Der Haushaltsausschuss des Bundestags beschloss im Mai 2022, rund drei Monate nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, die „Ruhendstellung“ von Schröders Büro. Das noch verbliebene Büropersonal sollte andere Funktionen übernehmen. Hintergrund des Vorgangs waren Schröders seit Jahren bestehende Verbindungen nach Russland. Er gilt als persönlicher Freund von Präsident Wladimir Putin und war auch nach Kriegsbeginn noch für russische Energieunternehmen tätig.
AFP
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