Der FDP-Politiker und Partei-Vize Wolfgang Kubicki (dpa)
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Das Werben des SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz um die FDP für eine mögliche Ampelkoalition nach der Bundestagswahl stößt bei den Liberalen auf ein verhaltenes Echo. Es sei „schön“, wenn Scholz „kleine Schritte in eine vernünftigere und pragmatischere Richtung“ gehen wolle, sagte Vize-Parteichef Wolfgang Kubicki der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstagausgabe). Dennoch sei ein Bündnis mit SPD und Grünen „extrem unwahrscheinlich“. „Die Person Olaf Scholz“ selbst wäre dabei keine „unüberbrückbare Koalitionshürde“ für die Freien Demokraten, sagte Kubicki weiter. Doch gingen die Vorstellungen „vor allem in der Steuerpolitik“ sehr weit auseinander. Entscheidend sei, „was tatsächlich in einem Koalitionsvertrag steht“. Scholz hatte der FDP in einem „SZ“-Interview einen fairen Umgang versprochen. Die Jamaika-Verhandlungen 2017 seien auch daran gescheitert, „dass sich Union und Grüne zuvor nicht sehr viel Mühe gegeben hatten, ein echtes Dreierbündnis zustande zu bringen“, sagte der SPD-Kanzlerkandidat. Sie hätten „letztlich untereinander verhandelt und der FDP nur eine Nebenrolle zugedacht“.

AFP