15. September 2018, München: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (r.) und der Generalsekretär der Christlich-Sozialen Union (CSU) Markus Blume bei einem Parteitag. (Reuters)
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CSU-Generalsekretär Markus Blume hat die Ausrufung von Olaf Scholz zum Kanzlerkandidaten der SPD als verfrüht kritisiert. „Jetzt ist nicht die Zeit für Wahlkampf und Kandidatenkür. Unser Land steht vor großen Herausforderungen und riesigen Aufgaben in der Corona-Pandemie”, sagte Blume der „Passauer Neuen Presse” am Dienstag.

Als Überraschungs-Coup nun einen Kandidaten aus dem Hut zu zaubern, sei „geradezu abenteuerlich”. Offenbar sei dies nötig gewesen, um Scholz-Gegner in der SPD zu überrumpeln, merkte Blume an.

Der Generalsekräter warnte vor Folgen für die Arbeit der großen Koalition. Scholz sei ein respektabler Minister – „aber die Ausrufung des Bundestagswahlkampfs in dieser schwierigen Phase kann schon zu einer Belastung für die Arbeit der großen Koalition werden”. Es falle schwer, bei der SPD einen Kurs zu erkennen: „Erst ruft man ein Bündnis mit der Linkspartei aus, dann kann man sich einen grünen Kanzler vorstellen, und wenige Stunden später kürt man einen Kanzlerkandidaten Olaf Scholz. Das passt nicht zusammen, das ist kein Wumms, sondern Wirrwarr”.

Am Montag hatte bereits CSU-Chef Markus Söder deutlich gemacht, dass die SPD ihren Kanzlerkandidaten aus seiner Sicht zu früh bekannt gegeben hat. Auch er warnte davor, angesichts der schwelenden Corona-Pandemie zu früh in den Bundestagswahlkampf zu starten.

dpa