10.07.2021, China, Shanghai: Diese Luftaufnahme zeigt den Yangshan Containerhafen in Shanghai. (dpa)
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Der CDU-Außenexperte Roderich Kiesewetter hat an die deutsche Wirtschaft appelliert, sich von China unabhängiger zu machen und „die ein oder andere Produktion wieder nach Deutschland und in die Europäische Union“ zurückzuverlagern. „Unser Wohlstand darf nicht ausschließlich auf Geldbörse beruhen, sondern muss auch auf Haltung und Freiheit beruhen und die hat ihren Preis“, sagte Kiesewetter am Donnerstag im ARD-„Morgenmagazin“. Wenn dieser Preis nicht bezahlt würde, „können wir unser politisches System vergessen“.

Kiesewetter unterstützte sowohl den Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi in Taiwan als auch die Haltung der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), die sich beim Thema Taiwan und China „sehr klar zur regelbasierten Ordnung“ bekenne. Deutschland müsse Taiwan deutlich zur Seite stehen, sagte er. Chinas Plan sei es, Taiwans Existenz zu beenden und es einzunehmen.

„Wenn dieses Land in seiner parlamentarischen Demokratie und Vielfalt bestehen will, kann es sich nicht auf Dauer von Energie aus Russland abhängig machen oder von Wertschöpfungsketten aus China“, sagte Kiesewetter über Deutschland. Auch das Preisschild für „billige Sicherheit“ aus den USA sei vom früheren Präsidenten Donald Trump schon einmal gezeigt worden.

China hat am Donnerstagmorgen als Reaktion auf den Besuch Pelosis seine angekündigten Militärmanöver nahe Taiwan begonnen. Am Montag hatte Baerbock vor einer Eskalation der Spannungen mit Taiwan gewarnt und sich hinter Taiwan gestellt. Daraufhin bestellte China die deutsche Botschafterin in Peking ein.

AFP