Symbolbild: Kramp-Karrenbauer will das KSK durchleuchten und setzt eine Arbeitsgruppe ein. (dpa)
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Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) will das Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr nach mehreren Extremismusfällen gründlich durchleuchten lassen. Dazu setzte die CDU-Politikerin eine Arbeitsgruppe ein. Auftrag ist demnach, eine „Strukturanalyse“ der Eliteeinheit durchzuführen und Schlussfolgerungen vorzulegen, wie rechtsextreme Tendenzen im KSK besser bekämpft werden können. Über die Ergebnisse soll dem Parlament berichtet werden. In die Aufgabe soll auch die neue Wehrbeauftragte Eva Högl (SPD) eingebunden werden. Der Kommandeur des KSK, Brigadegeneral Markus Kreitmayr, hatte rechtsextreme Vorfälle in der Eliteeinheit des Heeres scharf verurteilt und weitere Konsequenzen angekündigt. „Ich meine nicht zu übertreiben mit der Feststellung, dass unser Verband derzeit die schwierigste Phase seiner Geschichte erlebt“, heißt es in einem Schreiben des Brigadegenerals an Soldaten. Kreitmayr reagierte damit auch auf den Fund eines Waffenverstecks mit Munition und Plastiksprengstoff bei einem Kommandosoldaten in Sachsen, den er als „einen schockierenden Höhepunkt“ bezeichnete. Extremisten würden entfernt, sollten die Einheit und die Bundeswehr aber auch aus eigenem Antrieb verlassen.

Aus dem Verteidigungsministerium heißt es, im KSK habe es in diesem Zusammenhang bisher vier Entlassungen gegeben. Es gebe einen rechtskräftigen Strafbefehl mit Versetzung aus dem KSK. Zudem wurden zwei gerichtliche Disziplinarverfahren eingeleitet, denen ebenfalls Versetzungen aus dem Verband folgten. Ein gerichtliches Disziplinarverfahren wurde mit Dienstverbot eingeleitet, ein weiteres stehe bevor. Zudem sitze ein Soldat in Untersuchungshaft - der jüngste Fall mit dem Waffenversteck. In insgesamt sechs Fällen konnte ein Verdacht nicht bestätigt werden.

dpa