Archivbild: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj  (dpa)
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Die Ukraine hat im Kriegsgebiet im Osten einseitig zwei neue Übergangspunkte in die von prorussischen Separatisten kontrollierten Teile des Luhansker Gebiets geöffnet. An den neuen Kontrollpunkten in Schtschastja und Solote seien ein Auto und zwölf Menschen abgefertigt worden, teilte der Grenzschutz in Kiew am Dienstag mit. Sie alle seien jedoch von den Aufständischen wieder zurückgeschickt worden.

Die Ukraine habe die Öffnung der Stellen nicht vorher abgestimmt, sagte die Vertreterin der Luhansker Separatisten, Olga Kobzewa. Die nötige Infrastruktur sei jedoch am Sonntag fertiggestellt worden. In Schtschastja sei Kiew zudem von der ursprünglichen Vereinbarung abgewichen und habe den Übergang nicht für Fahrzeuge geöffnet. Im Luhansker Gebiet gibt es bisher nur einen Fußgängerübergang zwischen dem Regierungs- und dem Rebellengebiet in Stanyzja Luhanska.

In einem Telefonat informierte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Kanzlerin Angela Merkel über die Öffnung der Punkte. Kiew habe so einen Teil des Friedensplans von 2015 umgesetzt, sagte er. „Wir haben etwas Positives – die längste Waffenruhe in der ganzen Kriegszeit.“ Es komme aber weiter zu Provokationen von Rebellenseite. Seit Inkrafttreten des neuen Waffenstillstands Ende Juli hat die Armee mindestens drei Tote und rund zwölf Verletzte verzeichnet.

Seit April 2014 werden Teile der Ostukraine von Russland unterstützten Aufständischen kontrolliert. Während der Krise annektierte Russland die Krim-Halbinsel. Schätzungen der Vereinten Nationen zufolge wurden infolge der Kämpfe mehr als 13.000 Menschen getötet.

dpa