Die Türkei hat erneut den Umgang seines Nachbarn Griechenland mit Geflüchteten scharf kritisiert. Wie das türkische Außenministerium am Sonntag berichtete, wurden am 23. und 24. Februar insgesamt 51 Geflüchtete gerettet. Die Schutzsuchenden seien zuvor von Griechenland „dem Tode überlassen“ worden.
Griechische Sicherheitskräfte sollen die Geflüchteten geschlagen und ihnen Wertsachen wie Geld, Handys und sogar Schuhe entwendet haben, um sie anschließend auf eine Insel in dem Fluss Mariza zu fahren. Nach Angaben des türkischen Außenministeriums wurden am Dienstag 22 und am Mittwoch 29 Personen auf der Insel gerettet.
„Innerhalb der letzten vier Jahre wurden mehr als 80.000 Geflüchtete in unser Land zurückgedrängt“, hielt die Pressemitteilung fest. Die griechische Vorgehensweise respektiere die bestehenden Gesetze nicht und sei schon seit Jahren im Gange. Das türkische Außenministerium forderte Griechenland in seiner Erklärung dazu auf, „die menschenverachtenden Handlungen“ und die „Nichtbeachtung von Menschenrechten“ zu beenden.
Am Mittwoch hatte das türkische Außenministerium von einem weiteren Pushback-Vorfall berichtet. Griechenland habe versucht, 26 Geflüchtete auf illegalen Wegen in die Türkei abzuschieben. Die Migranten seien bei sehr kaltem Wetter auf einer Insel vorgefunden worden. Mithilfe der türkischen Katastrophenschutzbehörde AFAD habe man diese Personen ebenfalls gerettet.
1 März 2021
Türkei: Kritik an griechischem Umgang mit Geflüchteten
Das türkische Außenministerium hat den Umgang Griechenlands mit Geflüchteten scharf kritisiert. Demnach wurden vergangene Woche allein an zwei Tagen 51 Personen gerettet. Griechenland habe die Migranten auf einer Insel „dem Tode überlassen“ wollen.
TRT Deutsch
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