02.01.2021, ---: Migranten aus Eritrea, Ägypten, Syrien und dem Sudan warten an Bord eines Holzbootes im Mittelmeer etwa 110 Meilen nördlich von Libyen darauf, von Helfern der spanischen NGO „Open Arms“ unterstützt zu werden. (dpa)
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Die jüngste Flüchtlingstragödie im Mittelmeer sei weder die erste noch werde sie die letzte sein. Mit diesen Worten kritisierte das türkische Außenministerium am Sonntag die Untätigkeit der Europäischen Union in der Migrationsfrage. Bei einem Bootsunglück vor der tunesischen Küste im Mittelmeer waren am Samstag 43 Menschen ums Leben gekommen. 84 Menschen konnten lebend gerettet werden. Das Boot war nach Angaben von Überlebenden am vergangenen Dienstag von der Küstenstadt Suara im Nordwesten Libyens aus Richtung Europa aufgebrochen. „Weder die Türkei noch Libyen sind die Quellen der irregulären Migration“, unterstrich das türkische Außenministerium. Die Hauptgründe für die Migrationsbewegungen seien vielmehr „anhaltende Instabilitäten, Konflikte und Armut“ im Subsahara-Raum Afrikas, in Afghanistan und Syrien.

Seit Jahresbeginn verloren bereits 866 Migranten im Mittelmeer ihr Leben. Die Rettung der Menschen sei eine rechtliche als auch moralische Verpflichtung, mahnt die Türkei.

„Die Tatsache, dass die Koordinierung der Verantwortung für die Rettung und Suche auf See innerhalb der EU immer noch nicht gewährleistet ist, sowie die Tatsache, dass versucht wird, die internationale Verantwortung an die Transitländer abzutreten“, sei eine Bedrohung für das Recht auf Leben von Migranten.

Das Ministerium betonte, dass es unmöglich sei, eine Lösung zu finden und Migration zu verhindern, ohne die Ursachen zu bekämpfen, die eigentlich zur Migration führen. Die Türkei rief die internationale Gemeinschaft dazu auf, eine Lösung in dieser Frage zu finden und die Last gleichmäßig zu verteilen.





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