Hami Aksoy, der Sprecher des türkischen Außenministeriums (AA)
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Die Türkei kritisiert Griechenland wegen der Involvierung von Drittstaaten, um seine Forderungen im Mittelmeer durchzusetzen. Athen könne die Probleme mit der Türkei nur im Dialog lösen und nicht indem es sich auf andere Staaten verlasse, erklärte das türkische Außenministerium am Sonntag.

„Griechenland kann seine bilateralen Probleme mit der Türkei nur lösen, indem es sich an einen Tisch setzt, kooperiert und einen Dialog führt, und nicht, indem es sich auf andere verlässt“, sagte Hami Aksoy, der Sprecher des Außenministeriums, in der Erklärung.

Aksoys Äußerungen folgten auf griechische Medienberichte, wonach die Türkei im Vorfeld des bevorstehenden Gipfels der EU-Staats- und Regierungschefs ihre militärischen Aktivitäten in der Ägäis und im Mittelmeerraum verstärkt haben soll.

Nachrichten in dieser Richtung würden nicht der Wahrheit entsprechen, dementierte Aksoy. „Im Gegenteil, Griechenland setzt seine provokativen und spannungsverschärfenden militärischen Aktivitäten in der Region fort, indem es ankündigt, dass es 24 Aktivitäten in der Ägäis und im östlichen Mittelmeer durchführen wird, wobei ‚11 NAVTEX‘ und ‚12 NOTAM‘ bereits seit dem 20. Oktober 2020 angekündigt sind“, sagte Aksoy und bezog sich dabei auf Mitteilungen aus dem See- und Luftverkehr.

Griechenland halte die Kanäle des Dialogs über militärische Fragen verschlossen.Athen verhindere damit auch das Vorankommen der Initiative des NATO-Generalsekretärs zur Konfliktlösung. Die griechische Regierung habe seit dem 9. Oktober an den von der NATO initiierten Treffen nichtteilgenommen,so der Sprecher des Außenministeriums.

Griechenland fordert EU-Sanktionen gegen die Türkei

Inmitten der jüngsten Spannungen in der Region haben Griechenland und die griechisch-zypriotische Verwaltung ihren Druck auf andere EU-Mitglieder erhöht, während des Gipfeltreffens der EU-Staats- und Regierungschefs am kommenden Freitag Sanktionen gegen die Türkei zu verhängen.

Als Land mit der längsten Küstenlinie im östlichen Mittelmeer hatte die Türkei die Seegebietsansprüche Griechenlands und der griechisch-zypriotischen Verwaltung zurückgewiesen und betont, dass die maximalistischen Ansprüche Griechenlands die Souveränitätsrechte sowohl der Türkei als auch der türkischen Zyprer verletzten. Zudem verurteilte Ankara die erneute Militarisierung von zuvor vertraglich entmilitarisierten griechischen Inseln.

Die türkische Regierung hatte in den letzten Wochen wiederholt erklärt, Ankara trete dafür ein, alle offenen Probleme in der Region durch internationales Recht, gutnachbarschaftliche Beziehungen, Dialog und Verhandlungen zu lösen.

 Derweil weigert sich Griechenland, Verhandlungen aufzunehmen, und setzt auf die Unterstützung der Europäischen Union.

TRT Deutsch