02. Februar 2022, Schweiz, Bern: Alain Berset, Gesundheitsminister der Schweiz, spricht bei einer Pressekonferenz im Medienzentrum Bundeshaus über die neuesten Entscheide des Bundesrates zur Corona-Pandemie. Trotz hoher Corona-Infektionszahlen will die Schweiz bald sämtliche Schutzmaßnahmen aufheben. (dpa)
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Trotz bezogen auf die Bevölkerungszahl deutlich höherer Corona-Infektionszahlen als in Deutschland will die Schweiz bald sämtliche Schutzmaßnahmen aufheben. Erstmals seit Beginn der Pandemie gilt ab diesem Donnerstag keine Quarantänepflicht mehr für Menschen, die mit Infizierten in Kontakt waren. Wegen der sehr hohen Ansteckungszahlen habe die Quarantäne an Bedeutung verloren, teilte die Regierung mit. Wer selbst infiziert ist, muss sich aber weiterhin isolieren. Ebenso fällt ab sofort die Homeoffice-Pflicht weg. Das beschloss die Regierung am Mittwoch. Zwei Lockerungs-Varianten Die endgültige Entscheidung über ein Ende aller anderen Maßnahmen will sie am 16. Februar nach Konsultationen mit den Kantonen fällen. Die Regierung hat zwei Vorschläge unterbreitet: Variante eins sieht ein Ende praktisch sämtlicher Maßnahmen ab dem 17. Februar vor, wenn die Ansteckungszahlen und die Krankenhausbelegungen mit Covid-Patienten sinken. Infizierte müssten sich dann aber weiter isolieren.

Variante zwei sieht eine schrittweise Rücknahme der Maßnahmen vor. Zunächst würde die 2G-Regel in Restaurants fallen, als letztes die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr. Am 16. Februar soll auch entschieden werden, ob bei der Einreise die Testpflicht für nicht geimpfte oder genesene Menschen sowie die Kontaktdatenerhebung aufgehoben werden. Innerhalb von 24 Stunden meldete das schweizerische Bundesamt für Gesundheit am Mittwoch gut 41.000 neue Corona-Fälle. Das ist berechnet auf 100.000 Einwohner fast doppelt so viel wie in Deutschland. Die 14-Tage-Inzidenz, die angibt, wie viele Neuinfektionen es pro 100.000 Einwohner innerhalb von 14 Tagen gab, lag bei 5354. In Deutschland geben die Behörden eine Sieben-Tage-Inzidenz an. Diese lag am Mittwoch bei 1227,5. Mehr zum Thema: Schweiz: Stadt Bern will mehr Migranten in ihrer Verwaltung

dpa