Symbolbild. 9. Juni 2021: Österreichs Justizministerin Alma Zadić gestikuliert bei einer Pressekonferenz. (Others)
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Mit einem Prüfverfahren sollen die Plagiatsvorwürfe gegen die österreichische Justizministerin Alma Zadić näher unter die Lupe genommen werden. Die Hochschule teilte ihren Entschluss nach einer internen Vorprüfung der APA mit, wie die Nachrichtenagentur am Montag berichtete. Im Februar hatte das Medium „Exxpress“ mit Verweis auf ein Gutachten über die Plagiatsvorwürfe gegen die Ministerin berichtet. Auf 220 Seiten der Dissertation von Zadić seien 73 Plagiatsteile gefunden worden. „Wenn sie Charakter hat, dann tritt sie zurück“, hatte damals der deutsche „Plagiatsjäger“ Martin Heidingsfelder gefordert. Der APA zufolge ist das von „Exxpress“ der Universität Wien übermittelte anonyme Gutachten die Grundlage für das Prüfverfahren. Laut APA zeigte sich das Büro der Justizministerin erfreut über die Einleitung eines Prüfverfahrens. die Entscheidung. „Wir begrüßen, dass die anonymen Vorwürfe damit objektiv durch Wissenschaftler:innen überprüft und ausgeräumt werden können“, zitierte die Nachrichtenagentur das Büro. Auch der bekannte österreichische „Plagiatsjäger“ Stefan Weber rechnet nicht mit einer Aberkennung des Doktortitels von Zadić. Gegenüber dem ORF erklärte er, dafür müsse „ja dem Kandidaten nachgewiesen werden, dass er über die Fremdautorschaft hinwegtäuschen und Eigenautorschaft vorgeben wollte". Tatsächlich würden in Österreichs Rechtswissenschaften großzügigere Zitierregeln gelten als in Großbritannien, den USA oder Deutschland.

TRT Deutsch